Landau Einwurf: Mut der Mutmacher

Es klingt so einfach: Als depressiv erkrankter Mensch wandern und zeigen, dass sich auch ein psychisch kranker Mensch bewegen und etwas leisten kann. Bewegung macht Spaß und in einer Gruppe erst recht. Soweit – so gut. Doch es ist nicht so einfach: Abends, nach der Wanderung vor dem Zelt sitzend, berichten die Aktiven der Mut-Tour, dass sie als Norddeutsche lieber in der Pfalz wandern, weil sie hier niemand kennt. Sie können bei ihren Stopps mit Menschen ins Gespräch kommen und von ihren „dunklen Tagen“ berichten. Schon das fällt nicht allen leicht. Aber zuhause ist es um ein vielfaches schwieriger. Wenn eine Bewerbung ansteht, tauchen Fragen auf: Wird der zukünftige Arbeitgeber wissen, dass man bei der Mut-Tour mitgemacht hat? Findet er es toll, dass man aktiv ist? Oder ist er eher skeptisch? Die Konsequenz: lieber verschweigen, dass man dabei war. Auch Mut-Macher brauchen Mut.

x