Kaiserslautern Vom Mittelalter bis zur Moderne

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Die Technische Universität Kaiserslautern ist ein Leuchtturm in Wissenschaft und Technologie. Gleichzeitig blüht auf dem Campus das kulturelle Leben. Nicht ganz so alt wie die TU, aber 40 Jahre jung, ist in diesem Jahr der Klassische Chor der Universität. Für Chorleiter Berthold Kliewer ein Anlass, das Jubiläum mit einem Festival junger Chöre zu feiern.

In Kooperation mit der Stadt Kaiserslautern, CampusKultur sowie dem Förderverein Klassischer Chor der TU, veranstaltet die TU vom 8. bis 14. Juli eine Konzertreihe rheinland-pfälzischer Universitätschöre. Denkt Kliewer an das Eröffnungskonzert am Freitag, 8. Juli, 20 Uhr, in der Fruchthalle, gerät er ins Schwärmen. „Es trifft sich, dass auch der Chor und das Orchester der Johannes Gutenberg Universität, Mainz, ihr 70-jähriges Bestehen seit der Wiedereröffnung der dortigen Universität feiern.“ Für den Chorleiter ein Grund, das Ensemble mit rund 150 Sängern und einem groß besetzten Orchester nach Kaiserslautern einzuladen. „Mit ,A Sea Symphony’ von Ralf Vaughan Williams haben die Mainzer eine der markantesten Chorsinfonien zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgewählt“, freut sich Kliewer. Leitmotiv ist das Meer in seiner Weite, Schönheit, aber auch Bedrohlichkeit. „Ein Sehnsuchtsort für das menschliche Leben.“ Der groß besetzte Chor, die überaus farbige Orchestrierung sowie die herausragenden Solopartien von Sopran und Bariton fesselten vom ersten Moment, macht der Chorleiter Geschmack auf einen Besuch des Konzerts. „Eine Kaiserslauterer Uraufführung!“ Das zweite Konzert im Rahmen des Dreiklangs findet am Sonntag, 10. Juli, 18 Uhr, im Atrium des Fraunhofer ITWM in der Trippstadter Straße statt. Aufwarten wird das Vokalensemble der Universität Landau mit A-cappella-Musik aus verschiedenen Epochen, vom Mittelalter bis zur Moderne. Madrigale und Motetten sowie geistliche und weltliche Lieder von Ockeghem, Allegri, Rheinberger, Monteverdi, Wolf und anderen stehen auf dem Programm. Den Abschluss der Trilogie bildet am Donnerstag, 14. Juli, 20 Uhr, ein Festkonzert mit dem Klassischen Chor der TU in der Fruchthalle. Zur Aufführung kommt Joseph Haydns Oratorium für Soli, Chor und Orchester „Die Schöpfung“. Sie gehöre zu den absoluten Höhepunkten im oratorischen Schaffen des Komponisten, hebt Kliewer im Gespräch mit der RHEINPFALZ hervor. Musikalisch begleitet wird der Chor von der Kammerphilharmonie Mannheim, einem Orchester, das sich seit seiner Gründung im Jahr 1995 im Rhein-Neckar-Dreieck in kürzester Zeit zu einer festen Größe entwickelte. Eine weitere Aufführung der „Schöpfung“ findet am Dienstag, 12. Juli, 20 Uhr, in der Martin-Luther-Kirche in Neustadt an der Weinstraße statt. Sein erstes Konzert gab der Klassische Chor der TU im Sommersemester 1976 unter der Leitung von Paul Seiter, dem Initiator des Ensembles. Dem Oberstudienrat folgte in der Leitung für einige Jahre dessen Tochter Ulrike Seiter-Bröhl. Seit 1997 ist Diplom-Musikpädagoge Berthold Kliewer, langjähriger Musiklehrer an der Emmerich-Smola-Musikschule, Leiter des Chors. Vom Kommen und Gehen an der Universität ist auch der Chor betroffen. In wöchentlichen Proben, jeweils mittwochs, 19 bis 21 Uhr, werden während des Semesters in der Mensa 4 anspruchsvolle geistliche und weltliche Werke der Chorliteratur einstudiert und aufgeführt. Mit wechselnder Besetzung führte das Ensemble die unterschiedlichsten Werke großer Meister auf. In der regionalen Chorszene hat der Klassische Chor der TU seinen festen Platz. Von sich reden machte er in den vergangenen Jahren durch die Aufführung herausragender Oratorien und thematischer Programme. In den letzten Jahren kamen Händels „Judas Maccabäus“, Purcells „Dido and Aeneas“, Mozarts „Requiem d-moll“ und Bachs „Weihnachtsoratorium“ zur Aufführung. Zuletzt beeindruckte der Chor mit „Ein deutsches Requiem“ von Brahms. Im Klassischen Chor der TU singen Studierende, wissenschaftliche Mitarbeiter und Freunde der TU. Nicht zu kurz kommt nach den Worten Kliewers neben den Proben das soziale Leben. Bei den Sängern hoch im Kurs stehen die Chorwochenenden. Gleichwohl Kliewer den Ruhestand genießt, freut er sich wöchentlich auf die Proben mit dem Chor. „Ich kann es nicht lassen.“ Das gemeinsame Singen mit dem Laienchor belebt Chormitglieder wie Dirigent. „Hält Seele, Geist und Körper in Balance“, so Kliewer. Karten... ... für die Konzertreihe ab 8. Juli gibt’s bei den bekannten Vorverkaufsstellen, der Ticket-Hotline 01806-570000 und unter www.eventime.de.

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