Rheinpfalz Trotz Platz vier viel Luft nach oben

Laut dem „Internet-Ranking“ von Testberichte.de surfen die Einwohner Kaiserslauterns durchschnittlich mit 50,23 Mbit/s – ein Spitzenplatz im Vergleich mit insgesamt 110 Städten. Martin Verlage von KL.digital und Wirtschaftsförderer Stefan Weiler sehen noch Luft nach oben.

Kaiserslautern bundesweit auf Platz 4“ ist die Pressemitteilung des Internet-Vergleichportals Testberichte.de überschrieben, in der das Verbraucherportal auf ein Ranking mit 110 deutschen Städten hinweist: Die Internetseite hat die Mittelwerte der Down- und Uploadraten von Festnetz- und Mobilfunkanschlüssen ausgewertet. Die Auswertung basiere auf Daten, die im Zeitraum vom 26. und 27. Februar von der Seite Breitbandmessung.de erfasst wurden. Kaiserslautern schnitt bei der durchschnittlichen Download-Geschwindigkeit im Festnetz gut ab, mit 50,23 Mbit/s landete die Stadt bundesweit auf dem vierten Platz. Im Mobilfunk sieht das anders aus, da erreichte Kaiserslautern mit 12,68 Mbit/s Platz 51. Beim Upload, dem Hochladen von Daten, kam die Stadt bei den Messungen im Festnetz mit 6,10 Mbit/s auf Platz 47. 3,91 Mbit/s im Mobilfunk bedeuteten Platz 24. Martin Verlage, Geschäftsführer von KL.digital, warnt davor, das Ranking überzubewerten. „Die Messung über zwei Tage ist zu dünn.“ KL.digital ist die städtische Gesellschaft, die in Kaiserslautern die digitale Entwicklung voranbringen soll. Beispielsweise müsse die Tageszeit bei einer solchen Erfassung einbezogen werden, sagt Verlage. „Wenn abends alle in einer Straße die Tagesschau streamen, wirkt sich das auf die Geschwindigkeit aus.“ Für schwierig hält Verlage außerdem die Mobilfunk-Messungen: „Da spielt mit rein, wo ich mich gerade befinde, wenn ich die Messung durchführe.“ Es spiele Kaiserslautern in die Karten, dass hier mehrere Anbieter im Festnetzbereich aktiv seien. Verlage: „Zumindest in der Innenstadt haben wir Vodafone, die Telekom und K-Net, die hier um Kunden werben.“ Im ländlichen Raum, wo weniger potenzielle Kunden wohnen, sehe das ganz anders aus. K-Net habe sich verdient gemacht, weil „die SWK-Tochter auch Gebiete ans schnelle Internet angeschlossen hat, die sonst nicht angeschlossen wären“. Verlage: „Die Stadt kümmert sich um die vernachlässigten Gebiete, die andere Provider nicht ausbauen.“ Er räumt ein, dass es selbst in der Innenstadt von Straße zu Straße unterschiedliche Anschlussgeschwindigkeiten gibt. „Ja, es gibt noch Lücken und Verbesserungsbedarf.“ Um die „weißen Flecken“ in Kaiserslautern und den Stadtteilen ausfindig zu machen, wolle die Stadt gemeinsam mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kaiserslautern (WFK) eine Bestandsaufnahme in Auftrag geben, sagt Stefan Weiler, Geschäftsführer der WFK: „An deren Ende soll eine Machbarkeitsstudie stehen.“ Vorgesehen sei, ein Ingenieurbüro zu beauftragen, um die Lücken zu finden und Möglichkeiten für deren Schließung auszuloten. Dazu werde mit den Providern Inexio, Vodafone, Telekom und K-Net zusammengearbeitet.

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