Rheinpfalz Regen erfreut die Wisente

Gemütlich ging es am Lagerfeuer der Pfadfindergruppe „Royal Rangers“ zu.
Gemütlich ging es am Lagerfeuer der Pfadfindergruppe »Royal Rangers« zu.

Wildparkfest im Regen. Für die Natur kommt die Feuchte gerade recht. Der Mensch zieht die Jacke an und besucht Wildkatze, Wisent, Luchs und Co. trotzdem. Ganz so viele Besucher wie in den Vorjahren kamen zum vierten Fest aber nicht in den Kaiserslauterer Wildpark.

Am Sonntag, pünktlich zum Herbstanfang, ziehen Regen und Wind über Kaiserslautern. Im Wildpark können die mächtigen Wisente ihr Glück nicht fassen. Vorbei ist die brütende Sonne, endlich wäscht ihnen der Wetterfrosch wieder den Pelz. Glücklich sehen sie aus - wenn das ein Zweibeiner überhaupt feststellen kann. Doch: Wie der Herdenchef da mitten im Gehege ruht, sein Jungvolk nur die großen Nüstern in den Wind hält, das sieht schon sehr nach Wisentenglück aus. Auch die Auerochsen scheinen die Feuchte samt frischer Brise zu genießen, lustwandeln fast durch ihr Gehege. Die Tarpane stehen im Unterstand. Ihnen sind wohl ein paar Eicheln zu viel auf den Rücken geplumpst. Bei jedem Pusten des Windes kommt ordentlich was runter. Reh und Hirsch wissen nicht so recht, was sie vom Wetterumschwung halten sollen. Vielleicht sind sie aber auch von der Musik irritiert: Die Aschbachtaler Jagdhornbläser geben alles. Eindeutiges Zeichen, der Wildpark feiert ein Fest. „Ich sehe den Beginn einer kleinen Tradition“, freut sich der städtische Beigeordnete Peter Kiefer über das vierte Fest, das Förderverein Wildpark, Grünflächenamt der Stadt und Forstamt auf die Beine gestellt haben. Kiefer weiß, was er an Klaus-Jürgen Schimansky, dem Fördervereinsvorsitzenden, und dessen Team hat. „Über 100.000 Besucher kommen jedes Jahr in den Park. Hier wird pädagogisch mit Schulklassen gearbeitet, und es wird Artenschutz betrieben“, sagt Kiefer. Er steht hinter dem Park, auch wenn der die Stadt jedes Jahr rund 170.000 Euro koste. Das sei viel Geld, aber für einen Park mit neun Gehegen, mehr als 100 Tieren und einer Öffnungszeit von 365 Tagen im Jahr nicht immer genug. „Hier gibt es immer was zu tun.“ „Eine neue Beschilderung der Gehege“, nennt Schimansky etwas, das der Förderverein angehen will. Wenn möglich mit Piktogrammen drauf. Die sollen dann mittels Smartphone auf die Wildparkhomepage führen und so für jede Tierart Hintergrundinformationen liefern. „Wenn uns jemand eine Wildpark-App erstellen kann, bitte melden“, zeigt sich der Vorsitzende für jede Hilfe dankbar. Eine App zum Fischen gelber Plastikentchen war nicht nötig. Die waren da, auch das Holz konnte, ganz ohne Smartphone, nur mit Muskelkraft gesägt werden. Ziemlich ursprünglich ging es auch bei der hölzernen Schiffschaukel oder am Lagerfeuer einer Pfadfindergruppe zu. Auch sie waren da, um den Wildpark zu unterstützen. Was sich der Förderverein für den 50. Geburtstag des Parks ausdenkt, ist zwei Jahre vor dem Jubiläum noch nicht klar. Eins ist aber sicher: Wenn dann noch eine Rotte Wildschweine im Park sein soll, müssen sich Besucher an die Vorgabe halten, die Schweine auf keinen Fall zu füttern. Anlass für das Fütterungsverbot ist die afrikanische Schweinepest.

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