Rheinpfalz Maut für Fußgänger

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Sprichwörtlich neue Wege geht Breitenbachs Ortsbürgermeister Jürgen Knapp bei der Realisierung gemeindlicher Bauvorhaben: Künftig könnten viele Wege privat saniert werden, Fußgänger müssen dann Maut zahlen. Ein erstes Projekt wurde jetzt fertiggestellt. Wer die „Schächel-Maut“ sparen will, kann heute Freikarten abstauben.

Das kurz PPP (Private-public-Partnership, öffentlich-private Partnerschaft) genannte Modell privat finanzierter öffentlicher Projekte kennt man bisher hauptsächlich vom Bundesfernstraßenbau oder auch dem neuen Schwimmbad in Homburg. Bei der Flurbereinigung ist in Breitenbach durch das Ometswiesental ein neuer Feldweg gebaut worden, der seit seiner Fertigstellung wegen der geringen Steigung sehr beliebt ist bei Wanderern und Radfahrern. Der Pfad, der diesen neuen Weg an die Ortslage anbindet, war jedoch auf einem längeren Teilabschnitt in einem sehr schlechten Zustand und rief geradezu nach Sanierung. Da im Gemeindehaushalt jedoch derzeit keine Mittel bereitstehen, entstand die Idee zu einer PPP: In Abstimmung mit ihm hätten die Eheleute Beate Schwarz und Michael Weber den Wegabschnitt auf eigene Kosten in Schuss gebracht, berichtet Ortsbürgermeister Jürgen Knapp. Wie bei solchen Projekten üblich, soll sich die Investition für den privaten Geldgeber lohnen: Wie Knapp weiter mitteilt, wird ab heute für die Nutzung des Weges eine Abgabe von 50 Cent fällig – die „Schächel-Maut“. Diese gelte für Hin- und Rückweg und sei mit der Kommunalaufsicht bei der Kreisverwaltung abgestimmt. Das Geld sei direkt bei den Eheleuten Schwarz/Weber im angrenzenden Postweg zu zahlen. Eine genauere Preisstruktur – für Vielnutzer soll es auch Monats- und Jahreskarten geben – wird der Ortsgemeinderat bei seiner kommenden Sitzung beschließen. Damit Dauer- und Gewohnheitsnutzern, die schon jetzt wissen, dass sie den Pfad immer wieder benötigen, kein Nachteil entsteht, vergibt Ortsbürgermeister Jürgen Knapp heute, zum Start des Maut-Projekts, 20 Freikarten, die zur dauerhaften Nutzung berechtigen. Von 16 bis maximal 16.30 Uhr wartet er vor seinem Wohnhaus auf Interessierte, nur die ersten 20 erhalten die begehrten Tickets. Sollte sich dieses neue Modell bewähren, denkt Knapp daran, eine ganze Reihe weiterer geplanter Baumaßnahmen auf diesem Wege umzusetzen. (ugw)

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