Hauenstein Windkraftpläne: Jetzt funkt die Deutsche Flugsicherung dazwischen

Vor einem Jahr präsentierte der Forst Pläne für eine Freiflächen-Photovoltaikanlage auf dem Langerkopf, die im Bereich des vorha
Vor einem Jahr präsentierte der Forst Pläne für eine Freiflächen-Photovoltaikanlage auf dem Langerkopf, die im Bereich des vorhandenen asphaltierten Wegen aufgestellt werden könnte.

Der Verbandsgemeinderat Hauenstein hat zuletzt nicht locker gelassen und alles Mögliche versucht, damit das ehemalige Militärgelände auf dem Langerkopf als Standort für Windkraftanlagen genutzt werden kann. Es war wohl vergeblich.

Zuletzt wollte der Verbandsgemeinderat Hauenstein den Flächennutzungsplan im Bereich des Langerkopfs so ändern, dass dort ein Sondergebiet für die Windenergiegewinnung ausgewiesen wird. So weit wird es wohl nicht kommen. Denn zumindest Windkraftanlagen werden auf dem Langerkopf bei Wilgartswiesen nicht zugelassen. Zuletzt hatte sich auch Widerstand bei den Bewohnern von Hofstätten geregt, die sich vernehmlich gegen die Pläne ausgesprochen hatten, dass auf dem ehemaligen Militärgelände Windkraftanlagen aufgestellt werden.

Wie die Planungsgemeinschaft Westpfalz der Verbandsgemeinde mitteilte, sei die Errichtung von Windkraftanlagen im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen im Gebiet Langerkopf wegen der Erhaltung des Schutzzweckes des Biosphärenreservates ausgeschlossen. Sie verweist dabei auf die Landesverordnung über das Biosphärenreservat. Außerdem stehe dem berechtigten Interesse der Windkraftnutzung das Interesse, einen angemessenen Ausgleich zum Schutz von Kulturlandschaften sowie von besonders wertvollen und schützenswerten Lebensräumen zu schaffen, gegenüber. Auch die Kreisverwaltung bezeichnete das Vorhaben wegen landesplanerischer und naturschutzrechtlicher Vorschriften als unzulässig.

Wichtige Radarstation in der Nähe

Jetzt kam noch ein zweites K.-o.-Kriterium hinzu. Wie Bürgermeister Patrick Weißler informierte, gebe es in rund 2,3 Kilometern Entfernung eine Radarstation der Deutschen Flugsicherung. Diese habe eine hohe Bedeutung für den Flugverkehr des Frankfurter Flughafens. Um die Radarstation herum gebe es eine drei Kilometer große Verbotszone, in der keine Windkraftanlagen errichtet werden dürfen, so Weißler.

Vor genau einem Jahr war die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder bei einem Besuch der Südwestpfalz auch auf den Langerkopf. Sie hatte dabei betont, dass die Landesregierung eine Nutzung des Pfälzerwaldes zur Gewinnung von Windenergie ausschließe, weil sie nicht den Biosphärenstatus gefährden wolle. Der Forst, die Verbandsgemeinde und die Kreisenergiegesellschaft hatten bei dem Ortstermin Pläne vorgestellt, auf dem ehemaligen Militärgelände eine Freiflächen-Photovoltaikanlage zu errichten. Diese Pläne hat es schon länger gegeben, sie waren aus wirtschaftlichen Gründen aber nicht weiterverfolgt worden. Die Fläche lässt nur eine kleine Anlage mit einer Leistung von 749 Kilowatt/Peak zu. Erst durch den Wegfall der Erneuerbare-Energie-Umlage würde sich diese kleine Anlage auch rechnen.

Untersuchungsergebnisse abwarten

Bislang hat sich in dieser Sache allerdings nichts getan. Wie die Kreisverwaltung der Verbandsgemeinde mitteilte, müsste zunächst der Bereich für die Errichtung einer Photovoltaikanlage definiert sein. Dann müsste über ein Raumordnungsverfahren die Raumverträglichkeit überprüft werden. Bevor die Verbandsgemeinde den nächsten Schritt unternimmt, wartet sie noch das Ergebnis zweier Untersuchungen im Rahmen der Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes ab. Zum einen untersucht das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement am Umwelt-Campus Birkenfeld die Windkraftpotenziale am Langerkopf. Zum anderen werden die Flächen ermittelt, auf denen im Bereich der Verbandsgemeinde Freiflächen-Photovoltaikanlagen erreichtet werden können. Weißler geht davon aus, dass die Ergebnisse im Oktober der Energiegesellschaft der Gemeinde vorgestellt werden.

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