HORNBACH Thomas Hohn: Sohn des Stadtbürgermeisters will auf Vater folgen

Thomas Hohn in seiner Gärtnerei.
Thomas Hohn in seiner Gärtnerei.

Der Hornbacher Unternehmer Thomas Hohn möchte in die Fußstapfen seines Vaters Reiner treten, der nach drei Jahrzehnten als Stadtbürgermeister aufhören möchte.

Nach einstimmigem Votum ist es nun offiziell: Thomas Hohn wird für die FDP als Stadtbürgermeister von Hornbach kandidieren. Seine bislang einzige Gegenkandidatin ist Judith Schlachter (SPD). Ihm sei es wichtig, dass Hornbach nicht weiter schrumpfe, sondern die Bevölkerungszahl wieder zunehme, sagt Hohn. „In den letzten 20 Jahren ist die Einwohnerzahl um 200 gesunken.“

Hohn befindet: „Wir müssen bei künftigen Entscheidungen einfach schneller werden als in der Vergangenheit und bei allem mit mehr Nachdruck dranbleiben.“ Beispiele seien die Themen Neubaugebiet, Hochwasserschutz, Wohnen im Alter oder neuer Kindergarten-Standort. Bürokratie und Verwaltung erwiesen sich oft als Bremsen. „Deshalb muss man den Behörden stets auf den Fersen bleiben und immer wieder penetrant nachfragen: Leute, woran hängt's? Was ist das Problem?“ Die Waffe des „kleinen Stadtbürgermeisters“ sei die beständige Hartnäckigkeit. Nur so lasse es sich verhindern, dass so manche Entscheidung wieder für Wochen oder Monate in den Schubladen der Verwaltung verschwinde. „Mich nervt es, dass man sich immer wieder mit ein und denselben Themen teilweise über Jahre beschäftigen muss, es aber nie zu einem abschließenden Ergebnis gekommen ist.“ Als Beispiel nennt Hohn den Hochwasserschutz, der in den vergangenen 25 Jahren zwar immer wieder angesprochen, allerdings bis heute nicht in die Tat umgesetzt worden sei.

Bessere Absprachen in der Gastronomie

„Was wir in Hornbach unbedingt anpacken müssen, ist das Thema Klimaneutralität im Bereich Wärme und Strom. Mir schwebt ein Bürgerstrom-Projekt vor, das wir bereits bei der Verbandsgemeinde-Energiegesellschaft angesprochen haben im Hinblick auf die Photovoltaikanlage, die auf Hornbacher Gemarkung gebaut werden soll. Da würde ich mir wünschen, dass auch der Bürger in Form von gesicherten Strompreisen partizipieren kann“, sagt Hohn. Beim Thema kommunale Wärmeplanung oder Quartierskonzept sei man bereits vorangekommen.

Außerdem sollte aus Hohns Sicht der Innenstadtbereich an manchen Stellen etwas hübscher werden. Man müsse prüfen, wie man mit den Eigentümern, deren Häuser einen neuen Anstrich gebrauchen könnten, zu einer einvernehmlichen Lösung kommen könne. Auch bei der Gastronomie gebe es Stellschrauben zur Optimierung: Sämtliche Hornbacher Lokale und die Waldhütte seien von montags bis donnerstags geschlossen. Hohn: „Man müsste daher alle Gastronomen an einen Tisch setzen und ein Konzept auf den Weg bringen, dass sie sich besser in puncto Öffnungszeiten absprechen.“ Wenn dann die Parkklinik eröffnet, würde er sich ein Café in der Nähe wünschen. „Auch die Eröffnung eines Getränkemarktes oder zumindest eine Erweiterung des bestehenden im Wasgau könnte man mal im Hinterkopf behalten.“

Auch mal den Vater um Rat fragen

In Absprache mit dem Kreis gebe es Flächen, die für die Ansiedlung eines Gewerbegebiets in Frage kommen. Die Zufahrt – so sieht es das Kreiskonzept vor – liege an der B424 gegenüber der Zufahrt zum Unterbeiwalderhof in Richtung Gärtnerei. Damit verbundene Gewerbesteuereinnahmen seien einer von mehreren Aspekten, um der Klosterstadt zu mehr finanzieller Unabhängigkeit zu verhelfen und das eine oder andere Projekt in Hornbach besser finanzieren zu können.

Hohn verweist auf seine Erfahrung als langjähriges Mitglied im Stadtrat, im Kreistag, im Verbandsgemeinderat, als Beigeordneter der Verbandsgemeinde und als Feuerwehrmann. Er setzt auf sein Netzwerk, das er sich in dieser Zeit aufgebaut habe und das ihm bei der Arbeit als Stadtbürgermeister nützlich sein könne. Auch seine jahrelangen Verbindungen nach Mainz könnten förderlich sein, mutmaßt er.

Nicht zuletzt wolle er auch immer mal wieder seinen Vater um Rat fragen. Der ist nach drei Jahrzehnten im Amt der dienstälteste Stadtbürgermeister in der Geschichte Hornbachs. Allerdings sagt Hohn junior auch: „Wer jetzt meinen sollte, dass es eventuell einen weichgespülten Reinhold Hohn 2.0 geben würde, den muss ich enttäuschen. Den wird es nicht geben. Mit der Geschäftsübernahme vor 17 Jahren habe ich bewiesen, dass auch ein Thomas Hohn auf eigenen Füßen stehen kann.“

Zur Person

Thomas Hohn, Jahrgang 1977, wuchs zusammen mit seiner Schwester Sandra in Hornbach auf, besuchte in Hornbach und Althornbach die Grundschule, danach die Mannlich-Realschule und machte Abitur am Hofenfels-Gymnasium. Es folgten Zivildienst beim DRK und eine Ausbildung zum Rettungssanitäter. Seine kaufmännische Ausbildung absolvierte Hohn in der Praktiker-Zentrale in Kirkel, von 2001 bis 2005 studierte er Betriebswirtschaft an der FH Kaiserslautern, Campus Zweibrücken. 2007 kaufte Thomas Hohn seinen Eltern die Gärtnerei ab und fungiert seitdem als Firmeninhaber.

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