Rodalben Städtebauliches Konzept ein Stück weiter – zumindest in der Theorie

Zur Förderung muss das sanierungsbedürftige Dr.- Lederer- Haus („Haus der Kultur“) rege genutzt werden bei möglichst wenig Leers
Zur Förderung muss das sanierungsbedürftige Dr.- Lederer- Haus (»Haus der Kultur«) rege genutzt werden bei möglichst wenig Leerstand.

Es kommt Bewegung in das Bestreben, die Stadt Rodalben aufzuwerten. Um eine Maßnahme auf den Weg zu bringen, dafür reichte der Sachstand beim aktuellen Entwurf des städtebaulichen Entwicklungskonzepts noch nicht aus, aber im Stadtrat deutete sich am Mittwoch an, dass die ersten Entscheidungen in Bälde fallen.

Planerin Julia Biwer stellte die nach Gesprächen mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) geänderte Fassung des Entwurfs Isek Innenstadt („Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept“) vor. Der besprochene Entwurf habe Vorhaben enthalten, die zwar zurzeit „nicht förderfähig“ seien, jedoch auch nicht gestrichen werden müssten. Es mangele an der Konkretisierung, erläuterte Biwer und zeigte im Folgenden Handlungsfelder für den Umsetzungsprozess auf, den der Stadtrat zu steuern habe. Dazu sei von Jahr zu Jahr ein neuer, detailliert ausgearbeiteter Förderantrag zu stellen.

Bei den „anzugehenden Problemlagen“ nannte sie die Nachnutzung der früheren Schuhfabrik Servas. Das Gelände war zuletzt ins Gespräch gekommen als Standort für einen Aldi-Markt, wofür ein Zielabweichungsverfahren wegen der Lage abseits vom Stadtzentrum den Weg freimachen sollte. Darauf ging die Planerin nicht näher ein. Sie sprach nur davon, die geplante öffentliche Maßnahme zur privaten Maßnahme hin zu verschieben. Für den Anstoß des Projekts seien schon einmal 200.000 Euro eingestellt worden.

Probleme im Lederer-Haus bekannt

Für unbestritten halte die ADD die Notwendigkeit, einige öffentliche Gebäude wie das Dr.-Lederer-Haus oder die Johann-Peter-Frank-Schule instandzusetzen und zu modernisieren. Dabei falle die alte Schule, die zur Kita umgebaut werden soll, aus der städtebaulichen Förderung heraus, weil es keine doppelte Förderung geben könne. Bekannt seien die baulichen Probleme im Dr.-Lederer-Haus mit der Feuchtigkeit im Gemäuer und dem beschädigten Dach. Dennoch: Die finanzielle Förderung setze die genaue Darstellung der Nutzung ohne zeitlichen Leerstand voraus. Seit Jahren veranstaltet die Kreisvolkshochschule hier Kurse, allerdings ohne durchgehende Belegung der Räume.

Gegen den Bau einer Stadthalle und auch gegen den eventuellen Standort auf dem Gelände der Ruine des Jugendheims hinter dem alten Rathaus habe die ADD keine Bedenken geäußert, wohl aber genaue Angaben gefordert, vor allem hinsichtlich der Größe und der Nutzung.

Schäfer: „Eine Menge Arbeit“

Unabwägbarkeiten blockierten nach wie vor die Planung einer Nachnutzung des Krankenhauses und die Gestaltung des Parkplatzes in der Haustelstraße, sagte Biwer. Auch hier werde der Umbau wohl zur privaten Seite hin verschoben, wobei ein Zwischenerwerb durch die Stadt denkbar und zu überprüfen sei. Die angestrebte „Verdichtung“ in der Schillerstraße bedürfe der Ausdehnung des Fördergebiets auf diese Zone.

„Da kommt eine Menge Arbeit in geballter Form auf uns zu“, schilderte Bürgermeister Claus Schäfer seinen Eindruck und kündigte schon einmal gleich an, „Planungsbüros mit ins Boot zu holen“. Man müsse „Gas geben“, denn die Förderung sei auf das Jahr 2029 begrenzt.

Planungsbüro will Sprechstunde einrichten

Ralf Lehmann (Grüne) und Ulrike Kahl-Jordan (fraktionslos) erkundigten sich nach dem Nutzen der Städtebauförderung für die Bürger. Biwer erwiderte mit Hinweisen auf Zuschüsse und steuerlich höhere Abschreibungen. Das gelte für die äußere Modernisierung von Gebäuden (Erneuerung von Dach, Fenstern, Heizung oder Entsiegelung) und für die Modernisierung innen, zum Beispiel durch neue Zimmertüren. Ziel sei es, „einen Mehrwert für das Stadtbild“ zu erreichen.

Wann denn „der Startschuss“ für diese Förderung falle, wollte Florian Christ (CDU) wissen. „Wenn das Fördergebiet in der nächsten Sitzung beschlossen ist“, hieß es. Das Planungsbüro BBP stehe Bürgern begleitend zur Verfügung, etwa mittels einer monatlichen Sprechstunde. Der Stadtrat billigte das überarbeitete ISEK- Konzept einstimmig, um den Worten jetzt zügig Taten folgen zu lassen.

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