WESELBERG Spatenstich: Los geht’s mit dem Kita-Neubau

Mit Helmen und Signalwesten ausgerüstet durften einige der Kinder beim Spatenstich mit anpacken.
Mit Helmen und Signalwesten ausgerüstet durften einige der Kinder beim Spatenstich mit anpacken.

Der Zeitplan ist gesteckt: Bis Ende Sommer 2025 soll die neue Kindertagesstätte in Weselberg stehen. Beim Spatenstich halfen Kita-Kinder mit, die das Wachsen des neuen Gebäudes direkt nebenan werden verfolgen können. Noch sind Container als Übergangslösung erforderlich.

„Freut ihr euch auf den neuen Kindergarten“, fragte Landrätin Susanne Ganster (CDU) die Kinder der Kindertagesstätte St. Maria in Weselberg. Ein lautes „Ja“ war die Antwort der teils mit Mini-Spaten und Bauhelmen ausgerüsteten Nachwuchshandwerker. In den nächsten 16 Monaten werden sie viel zu sehen bekommen. Direkt neben dem bestehenden Kindergarten baut die Gemeinde Weselberg ihren neuen Kindergarten. Am Freitag war der Spatenstich.

Fünf Millionen Euro investiert die Gemeinde in die Zukunft der Kinder. Das sei eine notwendige und eine mutige Entscheidung, sagte der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben, Patrick Sema (SPD). Sie sei alternativlos gewesen, stellte Weselbergs Bürgermeister Michael Schmitt (CDU) mit Blick auf das Millionenprojekt fest.

Es wird Platz für 111 Kinder geschaffen – in drei Kindergarten- und einer Hortgruppe. Der Hort ist aktuell in der Weselberger Grundschule untergebracht. Ab dem Schuljahr 2025/26, erinnerte Schmitt, werden aus den beiden Kombi-Klassen wieder vier eigenständige Klassen. „Die Grundschule braucht ihren Platz“, skizzierte Schmitt einen Grund für den Neubau.

Bezug zum Kindergartenstandort bleibt

Damit ist das Zeitfenster für die Bauzeit vorgegeben. „Wir müssen bis zum Schuljahresbeginn 2025/26 mit dem Hort umziehen“, verdeutlichte Schmitt. Das sei ambitioniert, aber machbar, erklärte Architekt Christoph Arnold von der Architektengemeinschaft AKplan aus Pirmasens, die das Gebäude geplant hat und den Bau begleitet.

Bereits in den vergangenen Wochen wurde auf dem Gelände gearbeitet. Wo zu Monatsbeginn noch eine große Wiese war, war pünktlich zum Spatenstich die Baugrube fertig vorbereitet. Dort entsteht ein moderner zweistöckiger Bau mit Flachdach, der mittels Aufzug barrierefrei wird. 1360 Quadratmeter Nutzfläche bietet der künftige Kindergarten, dazu eine Frei- und Spielfläche von etwa 1000 Quadratmetern, skizzierte Arnold. Ein Vorteil sei, so der Architekt, dass die Fläche in direkter Nachbarschaft zum bestehenden Kindergarten zur Verfügung gestanden habe und so der Bezug zum traditionellen Kindergartenstandort erhalten bleibe.

Container als Übergangslösung

In einer Machbarkeitsstudie war geprüft worden, ob es sinnvoller sei, neu zu bauen oder den bisherigen Kindergarten zu sanieren und zu erweitern. Währenddessen mussten bereits Container angebaut werden, um allen Kindern im Ort einen Platz bieten zu können. das hat 330.000 Euro gekostet.

Dass die Architekturleistungen europaweit ausgeschrieben werden mussten, hatte ein langwieriges Verfahren zur Folge. Doch das kann nicht umgangen werden, wenn Zuschüsse fließen sollen. Rund ein Jahr habe das Verfahren gedauert, erinnerte Schmitt. Die Zeit verstreichen zu lassen, habe schon wehgetan, habe es derweil doch enorme Preissteigerungen im Baubereich gegeben – mehr als 30 Prozent.

Landrätin kritisiert geringen Zuschuss des Landes

Dass am bestehenden Kindergarten, den auch sieben Kinder aus Schauerberg besuchen, einiges zu tun ist, hatten das Landes- und Kreisjugendamt lange signalisiert. Über Ausnahmegenehmigungen wurden Zwischenlösungen gefunden. Mit einer Ausnahmegenehmigung darf die Hortgruppe im Schuljahr 2024/25 auf 29 Kinder aufgestockt werden.

Der Landkreis gibt 1,057 Millionen Euro Zuschuss für den Neubau. 138.000 Euro steuert das Land bei, dessen Vorgaben im neuen Kita-Gesetz erhebliche Investitionen überhaupt erst notwendig gemacht hätten. Da wünsche man sich, sagte die Landrätin, dass der Landesanteil höher ausfallen würde. Das Land gebe vor, was zu machen ist, und die Akteure vor Ort müssten sehen, wie sie es umgesetzt und finanziert bekommen.

Die Landrätin betonte auch: Investitionen in einen Kindergarten, also in die frühe Bildung, seien gut angelegtes Geld. Dafür gebe der Kreis viel aus, nicht nur für Bauten. In den 84 Ortsgemeinden im Landkreis gibt es 72 Kindertagesstätten. Ein Viertel der rund 220 Millionen Euro, die der Kreishaushalt im Jahr an Volumen habe, „machen die Personalkosten im Kindergartenbereich aus“, verdeutlichte die Landrätin.

x