Kleinbundenbach Nachruf: Ein Leben für die Pferde – Ernst Fuhrmann mit 94 Jahren gestorben

Ernst Fuhrmann
Ernst Fuhrmann

Am vergangenen Donnerstag wurde Ernst Fuhrmann in Kleinbundenbach beerdigt. Das Gründungsmitglied des Reit- und Fahrvereins Bundenbacherhöhe, dessen Vorsitz er 40 Jahre lang führte, war Ende März im Alter von 94 Jahren gestorben.

Es gibt wohl keinen Kleinbundenbacher, der Ernst Fuhrmann nicht kannte. Und es gab wohl auch keinen Kleinbundenbacher, den Ernst Fuhrmann nicht kannte. Wenn das Wetter passte und zuletzt die Gesundheit mitspielte, saß er auf der Bank vor seinem Haus in der Hauptstraße und verfolgte, was sich in Kleinbundenbach tat.

Fuhrmann war ein Schaffer und Gestalter, er war im Dorf präsent, brachte sich ein und engagierte sich. Fuhrmann mochte die Geselligkeit. Er sang lange Jahre im Gesangverein Eintracht Kleinbundenbach. Und er mochte Pferde. Als Sechsjähriger entdeckte er seine Liebe zu den Vierbeinern. Da führte er ein Fohlen, das seine Eltern in Knopp gekauft hatten, am Strick nach Hause nach Kleinbundenbach.

Die Pferde prägten sein Leben, und sie machten Kleinbundenbach zum Pferdedorf auf der Sickingerhöhe. Fuhrmann war ein passionierter Spring- und Dressurreiter. 1953 gründete er mit anderen Bundenbachern und Käshofern den Reit- und Fahrverein Bundenbacherhöhe. Vor den Toren des Dorfes entstand auf den Äckern des Etzenbacher Kopfs die Reitanlage des Vereins. Das Bundenbacher Reiterfest wurde ins Leben gerufen, es entwickelte sich zur größten Turnierveranstaltung der Region. Das ganze Dorf war bei der mehrtägigen Veranstaltung mit Turniersport, Schlachtfest und Tanzmusik auf den Beinen, um mitzuhelfen oder mitzufeiern.

Fuhrmann wirkte in einer Zeit, als die Gemeinschaft zählte, als der Zusammenhalt groß geschrieben wurde. Der gelernte Landwirt führte 40 Jahre lang den Reitverein, der ihn später zum Ehrenmitglied und Ehrenvorsitzenden ernannte.

Fuhrmann engagierte sich in der Kommunalpolitik. Fast 60 Jahre war er Mitglied der FDP. Von 1960 bis 1981 gehörte er dem Gemeinderat an. Er saß mehrere Jahre im Kreistag. Von 1979 bis 1981 war er Bürgermeister seines Heimatdorfes. Weil seine Frau nach einem Unfall nicht mehr in der Landwirtschaft mithelfen konnte, wechselte er den Beruf und wurde bis zur Rente Hausmeister der Verbandsgemeindeverwaltung Zweibrücken-Land. Als er in den Dienst der Verbandsgemeinde eintrat, musste er sein Bürgermeisteramt aufgeben.

Fuhrmann hat sichtbare Spuren in seinem Dorf hinterlassen, in dem er geboren wurde und in dem er sein ganzes Leben verbrachte. Das sind nicht nur die Anlagen des Reitvereins, das ist auch das Dorfgemeinschaftshaus, das in seiner Amtszeit entstand. Heute werden darin Kindergartenkinder betreut.

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