Pirmasens/Pirmasens-Land Mutmaßliche Dachhaie bleiben Verhandlung fern

Gegen die beiden Männer erging Strafbefehl.
Gegen die beiden Männer erging Strafbefehl.

Zwei 51- und 31-jährige Männer sollten sich am Dienstag vor dem Pirmasenser Amtsgericht wegen gemeinschaftlicher Sachbeschädigung und versuchter Erpressung verantworten. Sie sollen als Dachhaie ihr Unwesen getrieben haben.

Da die beiden Männer zur Verhandlung nicht erschienen, erließ das Gericht auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl: Der Ältere muss 2250 Euro (150 Tagessätze à 15 Euro), der Jüngere 2700 Euro (180 Tagessätze à 15 Euro) zahlen. Laut Anklage bestand das Geschäftsmodell des Duos darin, Handwerkerleistungen zu einem sehr günstigen Preis unter Marktniveau anzubieten, dann aber über den Umfang der Beauftragung hinauszugehen und einen erheblich höheren Preis zu fordern. Notfalls sollte der Auftraggeber durch Drohung zur Zahlung bewegt werden.

Im Februar 2023 soll ein älterer Mann aus der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land die beiden Männer beauftragt haben, die Dachrinne seines Hauses zu reparieren. Die sollen jedoch die komplette Dachrinne ausgetauscht haben. Die Dachrinne sei für eine Reparatur zu schlecht, sollen sie dem Hausbesitzer auf Nachfrage erklärt haben. Die sollte dann für 1000 Euro ausgetauscht werden. Am Folgetag sollen sie dem Geschädigten dann eröffnet haben, es seien 1000 Euro pro Arbeiter gemeint. Als der ältere Mann nun äußerte, dass er soviel nicht zahlen wolle, soll einer der Angeklagten gedroht haben, sein Chef habe Verbindungen zur Mafia. Die würden Leuten, die nicht zahlen wollten, die Finger abschneiden. Der Geschädigte informierte die Polizei, die dem Duo einen Platzverweis erteilte. Dann erst sollen die Angeklagten das Anwesen verlassen haben – ohne Bezahlung.

Gegen den Strafbefehl des Gerichts können die Angeklagten noch Einspruch einlegen, dann gibt es einen neuen Verhandlungstermin.

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