Trulben Männer der Taten: „Die Kuppre“ sind nun Ehrenbürger

Gleich drei Ehrenbürger bekamen die Trulber am Sonntag: Ernannt wurden (von links): Elwin, Ernst und Hans Kupper mit Ortsbürgerm
Gleich drei Ehrenbürger bekamen die Trulber am Sonntag: Ernannt wurden (von links): Elwin, Ernst und Hans Kupper mit Ortsbürgermeister Harald Hatzfeld.

Trulben hatte bisher mit seinem inzwischen gestorbenen Altbürgermeister Hans Bernzott einen einzigen Ehrenbürger. Das hat sich am Wochenende geändert: Das Rentnertrio Elwin, Ernst und Hans Kupper wurde zu Ehrenbürgern ernannt. Diese Auszeichnung war gleich von mehreren Seiten gefordert worden.

Am Sonntag bekamen die drei verdienstvollen Trulber ihre Urkunden beim Seniorentag in der Trualbhalle überreicht. Es war das erste Mal, dass ein Ort der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land die seltene Ehrung – die höchste Auszeichnung einer Gemeinde – gleich drei Männern auf einen Schlag verlieh. Im Vorfeld war der Ratsbeschluss nur bis zum Jüngsten der drei durchgedrungen, dem 79-jährigen früheren Schuhfabrikarbeiter Hans Kupper. Mit seiner Ehefrau Rosel nahm er seinen nichts ahnenden Bruder, den 86-jährigen ehemaligen Gipser Ernst Kupper mit zum Seniorentag. Der 91-jährige Elwin Kupper, ein Verwandter der Brüder, der früher als Gemeindearbeiter tätig war, kam in Begleitung seiner Tochter Elvira.

Gemeinsam ist dem Trio, dass sie alle in der Vinninger Straße wohnen, jeder in seinem eigenen Haus. Elwin Kupper besaß während ihrer aktiven Zeit einen eigenen Traktor, mit dem die drei zu ihren Einsatzorten fuhren. Als „Chef der Gruppe“ galt Ernst Kupper. Als Kaninchenzüchter war er am Bau und der Unterhaltung des Vereinsheims in der Vinninger Straße beteiligt, und er tätowierte die Tiere des Vereins. Selbst heute noch – nach dem Verkauf des Vereinsheimes – kümmert er sich um die Rosen, deren Stöcke er einst setzte.

Hans Kupper ist immer noch die gute Seele des Sportvereins Trulben. Er lernte Bürgermeister Harald Hatzfeld und seine heutige Ehefrau Gaby kennen, als er mit den beiden ihren Polterabend im Sportheim plante.

Wanderwege erschlossen

Seit Februar 2020 hatte es in Trulben keinen Seniorentag gegeben, weil die Halle danach zur multifunktionalen Gemeinbedarfseinrichtung umgebaut wurde, so Hatzfeld. Nach so langer Zeit war der Seniorentag am Wochenende mit über 60 Teilnehmern eine relativ große Veranstaltung. Sowohl aus den Reihen des Rates, als auch von Trulber Bürgern sei mehrfach der Vorschlag gekommen, die drei Kuppers zu Ehrenbürgern zu machen. Hatzfeld freute sich nach eigenen Worten, diese für ihr besonderes Engagement zu würdigen. Sie hätten das Wohl der Gemeinde in besonderem Maß unterstützt, das beweise auch die Einstimmigkeit des Ratsbeschlusses, sagte der Bürgermeister.

„Die Kuppre“ hatten bereits im Oktober 2013 die bis dahin höchste gemeindliche Ehrung erhalten, berichtete Altbürgermeister Eckard Klein. Hatzfeld stellte seiner Rede voran: „Heimat ist kein Ort. Heimat ist ein Gefühl.“ Über Jahre und Jahrzehnte hätten die drei Kuppers bemerkt und gefühlt, wo es in ihrer Heimat des ehrenamtlichen Einsatzes bedurfte. Hans Kupper sei heute noch tragende Säule des Sportvereins und zeichne für den wöchentlichen Rentnerstammtisch verantwortlich. Lange Jahre gehörte er dem Gemeinderat an und ist heute noch im Bauausschuss. Elwin Kupper arbeitete gerne mit Holz und habe sich weit über das übliche Maß hinaus für die Allgemeinheit eingebracht. Schwerpunkte seiner Arbeit seien Finster- und Meisenbach gewesen.

Sandsteinhöhlen freigelegt

„Ohne Elwin, Ernst und Hans Kupper wären wir von der großen Wanderbewegung sehr wahrscheinlich ausgeschlossen“, sagte Hatzfeld. Die neuen Ehrenbürger haben weiträumig Wege erschlossen und die Pfade im Wandergebiet um den Krappenfels erhalten. Die Sandsteinhöhlen, die den Trulbern 1943 und 1944 als Bunker dienten, hätten sie freigelegt. Auch eine Schutzhütte wurde errichtet, außerdem ein Kreuz auf dem Krappenfelsen, das später beleuchtet wurde. Zudem kümmerten sich die drei Kuppers um weitere Wanderwege, insbesondere im Ungertal, dem Quellgebiet der Trualbe. Alles hätten sie liebevoll gestaltet und unterhalten. Bereits 2013 hatte Altbürgermeister Eckard Klein gesagt: „Kaum hat man andeutungsweise was ausgesprochen, schon werden, ohne näher nachzufragen, Tatsachen geschaffen und dann präsentiert.“

Unter dem Beifall der Anwesenden erhielten die drei die Urkunden zur Trulber Ehrenbürgerschaft auf Lebenszeit. Sie waren noch nie Männer der großen Worte, sondern der Taten. So war es der Jüngste der drei Ehrenbürger, Hans Kupper, der sich – beschränkt auf zwei Sätze – für alle bedankte. Umrahmt wurde der offizielle Teil vom Gesang des Kirchenchors St. Stephanus Trulben unter Leitung von Corina Wafzig.

Eine heitere Note verlieh Ursula Danner der Verleihung, die den drei Ehrenbürgern selbst gemachtes Weihnachtsgebäck mitgebracht hatte. In ihrer Rede ging sie auf die Bedeutung der Ehrenbürgerschaft ein und berichtete von gemeinsamen Erlebnissen. Mit Hans Kupper war sie in die Trulber Volksschule gegangen. Elwin Kupper war für einige Zeit ihr Arbeitskollege, als Danner bei der Trulber Gemeindeverwaltung arbeitete. Ernst Kupper dagegen sei als Handwerker in ihrem Zuhause gefragt gewesen. Und mit seinem Schwager habe man zufällig schöne Inselstunden auf Norderney verbracht.

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