Waldfischbach-Burgalben Längere Betreuung für Grundschulkinder

Bis zum Schuljahr 2029/2030 wird der Rechtsanspruch auf ganztätige Betreuung in Schulen stufenweise ausgebaut
Bis zum Schuljahr 2029/2030 wird der Rechtsanspruch auf ganztätige Betreuung in Schulen stufenweise ausgebaut

Ab dem Schuljahr 2026 müssen Grundschulen ein ganztägiges Betreuungsangebot vorhalten. Das beschäftigt auch die Verbandsgemeinde Waldfischbach-Burgalben, die Schulträgerin für drei Grundschulen an vier Standorten ist.

Von Montag bis Freitag wird es künftig erforderlich sein, acht Stunden Betreuung am Tag vorzuhalten, und das – bis auf vier Wochen Ferien – das ganze Jahr über. Das Gesetz sieht vor, dass der Rechtsanspruch ab Schuljahresbeginn 2026 – beginnend mit den Schulanfängern des Jahres – stufenweise aufgebaut wird, bis mit Beginn des Schuljahres 2029/30 für alle Grundschüler der Rechtsanspruch erfüllt wird.

An den Grundschulen in der Verbandsgemeinde – das sind die Grundschule in Waldfischbach-Burgalben, in Heltersberg und am Doppelstandort Höheinöd/Hermersberg – gibt es bereits Betreuungsangebote. Die sollen so weit möglich bereits vereinheitlicht werden, erläuterte Verbandsbürgermeister Felix Leidecker (CDU). Zudem steigen die Kosten, weshalb die Elternbeiträge um 20 Prozent angehoben wurden.

Angebot hat sich verbessert

Die Situation an den Schulen stellt sich wie folgt dar: In Heltersberg unterbreitet der Kindergarten ein umfassendes Hortangebot für die Kinder aus Heltersberg, Geiselberg und Schmalenberg. 75 Kinder können das aktuell in Anspruch nehmen, Bedarf steigend. Weil die Eltern das Hortangebot bisher umfänglich nutzen konnten, gibt es an der Grundschule aktuell kein weiteres betreuendes Angebot.

Eine Hortlösung, sagte Ratsmitglied Monika Karst (SPD), zugleich Leiterin der Grundschule Höheinöd/Hermersberg, sei aus Elternsicht immer die beste Lösung. Weil es in Höheinöd und Hermersberg keinen Hort gibt, gibt es an beiden Grundschulstandorten zwei Betreuungsmodelle, die den Betreuungsbedarf von Montag bis Freitag decken. Die kurze Variante sieht die Betreuung von 11.45 bis 14.45 Uhr vor, die lange Variante die Betreuung bis 16 Uhr. In Höheinöd/Hermersberg wurde die Betreuung bereits so umgestellt, dass es eine fest angestellte Kraft gibt. Eine deutliche Verbesserung, sagte Karst. Das habe auch der Elternbeirat so bekundet. „Es gibt auf Elternseite ein großes Verständnis dafür, dass die Elternbeiträge steigen müssen“, fasste Karst das Gespräch mit dem Schulelternbeirat zusammen. Ihr Fraktionskollege Jochen Werle hatte auf das verbesserte personelle Angebot, das auch mit Steigerungen des Mindestlohns einhergehe, verwiesen.

Kosten: Zwischen 360 und 600 Euro im Jahr

Die lange Betreuung wird künftig 600 Euro jährlich kosten. Wer die kurze Betreuungszeit in Anspruch nimmt, zahlt 360 Euro Jahresbeitrag pro Kind. Ein kurzes Betreuungsangebot – in diesem Fall von 12 bis 15 Uhr – wird es künftig auch an der Grundschule in Waldfischbach-Burgalben geben, hat der Verbandsgemeinderat beschlossen. Jahrespreis gleichfalls 360 Euro. Dort gibt es bereits das landesweit geregelte kostenfreie Ganztagsangebot. Das gilt aber nur von Montag bis Donnerstag. Weil es für die Ganztagsschüler auch am Freitag Betreuungsbedarf gibt – die 50 Hortplätze, die die katholische und evangelische Kindertagesstätte in Summe anbieten, reichen nicht – war bereits zum Schuljahr 2021 eine Freitagsbetreuung eingeführt worden. Die bleibt in bisheriger Form erhalten, kostet künftig 140 Euro pro Jahr. Zum Vergleich: die umfassendere Betreuung im Hort kostet monatlich 111 Euro.

Im Schuljahr 2020/21 waren für das Betreuungsangebot in der Verbandsgemeinde 26.600 Euro ausgegeben worden. In diesem Jahr werden es schon 50.000 Euro sein. Der jährliche Landeszuschuss stieg von 8200 Euro auf 10.200 Euro.

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