Nothweiler Holzernte im Gemeindewald sinkt drastisch

2023 wird weniger Holz im Gemeindewald gefällt.
2023 wird weniger Holz im Gemeindewald gefällt.

Fast die Hälfte weniger Holz als in diesem Jahr wird 2023 im Gemeindewald Nothweiler eingeschlagen. Der scheidende Revierförster Edwin Schneider nannte im Gemeinderat den Grund dafür.

Im Vergleich zum Vorjahr wird sich der Holzeinschlag im Gemeindewald von Nothweiler halbieren. Das sagte Revierleiter Edwin Schneider am Montag im Gemeinderat. Wie der Förster erklärte, sei in den letzten Jahren aus den verschiedensten Gründen immer etwas mehr eingeschlagen worden. Für 2023 sieht der Plan eine Produktion von 730 Festmeter vor, 2022 waren es noch 1400 Festmeter. Eine Fläche mit Borkenkäferbefall müsse noch aufgeforstet werden. An einer Neupflanzung seien Nachbesserungen erforderlich, so Schneider. Für die Waldbegründung und den Waldschutz gegen Wildverbiss durch Holzgatter sind jeweils 2000 Euro vorgesehen, für die Waldpflege 3000 Euro, für die Herstellung und Pflege der Waldwege 5000 Euro. Bei einem geplanten Ertrag von insgesamt 56.000 Euro sieht der Plan einen Gewinn von rund 2000 Euro vor, welchem der Rat zustimmte.

Susanne Rolland vom Forstamt Wasgau stellte das „Konzept zum Umgang mit Biotopbäumen, Altbäumen und Totholz im Wald“, kurz BAT-Konzept, vor. Das Konzept diene dem Erhalt der biologischen Vielfalt im Wald. Es konkretisiere die Ziele zum Erhalt der Biodiversität. Insbesondere Totholz sei ein wesentliches Element für den Lebensraum zahlreicher Waldarten. Sein Anteil sei daher generell zu sichern und zu entwickeln, so Rolland. Biotopbaumgruppen seien in Nothweiler bisher nicht besonders ausgezeichnet. Dies werde im laufenden Geschäft beispielsweise bei Durchforstungen passieren. Der Gemeinderat beschloss, dass das Konzept künftig im Gemeindewald angewendet werden soll.

Förderprämie für Klimawald

Die Einführung des BAT-Konzepts, das auch als klimaangepasstes Waldmanagement gilt, ermöglicht nun der Gemeinde eine Förderprämie (CO2-Prämie) zu beantragen. Antragsberechtigt seien alle Kommunal- und Privatwaldbesitzer mit Waldbesitz von mindestens einem Hektar. „Mit dem Naturschutzgebiet Zeppelinhalde kann die Gemeinde jetzt schon eine größere Fläche in diesem Sinne einbringen“, sagte Schneider. Die bisher schon geförderten Altholzinseln würden hingegen nicht zu den Förderflächen zählen. Der Gemeinderat stimmte der Beantragung der Förderprämie zu.

Der bisherige Revierleiter Edwin Schneider betreut seit Oktober 2005 den Gemeindewald Nothweiler. Demnächst wird er in den Ruhestand gehen. Aus diesem Anlass verabschiedete Ortschefin Nicole Grüny am Montag mit einem Weinpräsent und dankte für seine gute Arbeit. Auch der Vorsitzenden der Jagdgenossenschaft, Herbert Steiner, bedankte sich für die gute Zusammenarbeit. Schneider war sichtlich gerührt: „Ich habe das immer gerne gemacht. Nothweiler hat etwas ganz Besonderes mit der Vielfalt und Schönheit seines Gemeindewaldes.“ Ab 1. Januar 2023 wird der Gemeindewald Nothweiler zum bestehenden Revier Erzgrube geschlagen und fällt in den Zuständigkeitsbereich von Revierleiterin Susanne Rolland.

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