Rodalben Halbe Million: Jugendhilfe Jona investiert in Standort Rodalben

Kleine Arbeitszimmer mit persönlichen Arbeitsplätzen dienen der Wahrung von Lernatmosphäre, hier (v. links) mit den Erziehern Mi
Kleine Arbeitszimmer mit persönlichen Arbeitsplätzen dienen der Wahrung von Lernatmosphäre, hier (v. links) mit den Erziehern Michael Klingel, Michael Gödde und Sandra Risch.

Das bisherige Wohnhaus in der Rodalber Fohnbachstraße 11 dient künftig als Domizil für die erste Jugendgruppe, die die Jugendhilfe „Jona“ des Diakoniezentrums Pirmasens in Rodalben betreut. Für die Betreuung von acht Schülern durch drei pädagogische Fachkräfte – Sozialpädagogen und Erzieher – steht hier ein Raumangebot von 240 Quadratmetern, verteilt auf zwei Stockwerke, zur Verfügung.

500.000 Euro haben Kauf, Erneuerungsarbeiten und Einrichtung gekostet, ließ Carsten Steuer, der kaufmännische Vorstand, wissen. Im Landkreis betätige sich die Jugendhilfe inzwischen bereits seit über 20 Jahren. Ab 2001 habe die Aktivstation in Dahn ihre „kleine Erfolgsgeschichte“ geschrieben. Weitere Standorte seien derweil im Landkreis eingerichtet worden, unter anderem in der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben.

Den „positiven Blick in schwierigen Lebenslagen“, Zuversicht, zu vermitteln, nannte Pfarrer Stefan Höhn, der theologische Vorstand, das vordringliche Anliegen der Jugendhilfe. Sabine Heyn, Geschäftsbereichsleiterin, hob das soziale Lernen hervor, auch den Mut, Probleme anzupacken mit dem Ziel, „es zu schaffen, ohne gesellschaftliche Unterstützung zurechtzukommen“. Die Diakonie sei hierbei „ein verlässlicher Partner“, sagte die Kreis-Beigeordnete Martina Wagner. Die Stadt sei gerne „einem Träger aus der Region“, behilflich gewesen, einen „geeigneten Platz für seinen Arbeit zu finden“, so Bürgermeister Claus Schäfer.

Billardtisch und Couchecke

Das schon im Oktober des vergangenen Jahres bezogene Gebäude bietet viel Platz, eröffnet damit Handlungsräume und ermöglicht Individualität. Auf das untere Stockwerk entfallen hauptsächlich eine kleine Küche und der große Gemeinschaftsraum. Hier gibt es das Mittagessen, das geliefert wird, und hier ist der Treffpunkt zum Spielen – unter anderem an einem Billardtisch. Die Couchecke bietet sich an fürs Plaudern oder zum Schmökern.

Spielmöglichkeiten bestehen im Außengelände auf einem Bolzplatz, demnächst zudem an einer wetterfesten Tischtennisplatte. Es ist ein Anliegen, auf das Bereichsleiter Michael Gödde verweist, bei Spaziergängen durch den nahen Wald einen „Bezug zur Natur herzustellen und zu vertiefen“. Draußen zu spielen, sei unproblematisch „dank der guten Nachbarschaft“, merkt Gödde an.

Das Motto: „Stärken stärken“

Die oberen Räume beanspruchen vor allem Arbeitszimmer, eingerichtet mit höchstens drei Schreibtischen und kleinen Regalen. Jedes Kind verfügt über seinen Arbeitsplatz, übernimmt dafür Verantwortung für Aufgeräumtheit und Sauberkeit. In einer Ecke finden sich Instrumente wie Gitarren oder Keyboard. „Die Kinder sollen Gelegenheit haben, sich zu erproben und eventuell ihr Talent zu entdecken“, sagt der Erzieher und verweist auf das Leitmotiv der Jugendhilfe „Stärken stärken“.

Die acht Kinder im Grundschul- und Orientierungsstufenalter, die alle aus dem Verbandsgebiet kommen, teils mit dem Bus fahren, teils abgeholt und nach Hause zurück gebracht werden, erhalten in der Gruppe Unterstützung in schulischen Belangen, zum Beispiel bei den Hausaufgaben und der Vorbereitung auf Überprüfungen – aber auch in familiären Angelegenheiten, wenn etwa „eine emotionale Vernachlässigung“ festgestellt werde. Mitunter sollen auch Hausbesuche weiterhelfen.

Zur Förderung darüber hinaus trägt die Zusammenarbeit mit Ergotherapeuten und Logopäden bei. Den Bedarf für die besondere pädagogische Begleitung meldet das Jugendamt der Kreisverwaltung Südwestpfalz an. In der Einrichtung halten sie sich in der Zeit nach dem Unterricht bis gegen 17.30 Uhr auf. Die durchschnittliche Verweildauer beträgt zwei Jahre.

Die Ausgaben für das Projekt finanzieren sich über die Pflegesätze.

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