Kreis Südwestpfalz Größtes und längstes Fest im Dahner Tal

Der Aufbau des Meilers ist anstrengend und braucht Zeit.
Der Aufbau des Meilers ist anstrengend und braucht Zeit.

Übermorgen, Mittwoch, 20 Uhr, beginnt in der Nähe der Burg Berwartstein die 40. Erfweiler Köhlerwoche. Vor dem Entzünden des Meilers wird dem Chef des Verkehrsvereins, Raimar Wilke, eine Mitgliedsurkunde des Europäischen Köhlervereins überreicht. In den nächsten zehn Tagen werden Wilke, der Köhler Christian Knoblauch und ihre Helfer auf ein gleichmäßiges Glimmen im Meiler achten. Gefeiert wird am Kohlenmeiler bis Freitag, 2. Juni.

Die Jägerkapelle Erfweiler tritt zur Eröffnung der Köhlerwoche auf. Auf das Überreichen der Urkunde folgt der Köhlerspruch von der „Köhlerliesel“, und Christian Knoblauch entzündet durch einen „Quandel“ genannten Schacht den Meiler mit der Glut des seit dem Nachmittag flammenden Holzfeuers. Während langsam und leise der Meiler zu rauchen beginnt, fängt das größte und längste Fest im Dahner Tal an. Nach dem Gastspiel der Jägerkapelle geht der Eröffnungsabend mit der Gruppe Anti Tank Gun weiter. Die Coverband präsentiert klassische Rock- und Pop-Hits der vergangenen 30 Jahre. Weiter geht es am Donnerstag Christi Himmelfahrt ab 11 Uhr mit der Gruppe Die Fidelen. Am Freitag unterhält Long Road ab 20 Uhr mit Country- und Westernmusik. Am Samstag interpretiert die Gruppe Saftwerk ab 21 Uhr Deutschrock-Erfolge von Grönemeyer bis Rammstein. Das elsässische Orchester Harmonie St. Cécile gastiert am Sonntag ab 14 Uhr. Am Montag sind es wieder französische Musiker, die ab 20 Uhr am Meiler aufspielen, die Alphornbläser Les Cors des Vosges du Nord. Am Dienstag gibt es ab 19 Uhr Stimmungsmusik mit dem „Sepp“. Gemeinsam singen am Mittwoch ab 20 Uhr der Gemischte Chor des Liederkranzes und der Kirchenchor Erfweiler. Die Jagdhornbläser der Kreisgruppe des Landesjagdverbands spielen am Donnerstag ab 20 Uhr, und mit „Rock unplugged“ von der Formation Rockxn endet das Fest am Freitagabend vor Pfingsten. Am Mittwoch ist Seniorennachmittag und am Donnerstag, 1. Juni. feiern nachmittags die Kinder. Am Samstag, 3. Juni, werden der Meiler um 6 Uhr morgens geöffnet und die gewonnene Holzkohle in Säcke verpackt. Diese wird ab 11 Uhr verkauft – unter dem Markenbegriff „Erfweilerer Kohlenmeiler“. Damit der Kohlenmeiler jedes Jahr von neuem entzündet werden kann, bedurfte es in den vergangenen zwei Wochen vieler Helfer, denn der Aufbau, der am 6. Mai begann, ist anstrengend und sehr zeitaufwendig. In der Mitte des Meilers wird ein Schacht („Quandel“) aus senkrechten, bis zum Boden reichenden Stangen errichtet. Um diesen herum werden ein Meter lange Buchenscheite, etwa 35 Ster, so lange kegelförmig aufgeschichtet, bis der Meiler die gewünschte Breite und Höhe hat. Danach wird er mit Erde, Gras und Laub luftdicht verschlossen. Durch den Schacht wird der Meiler bei der Eröffnungsfeier entzündet. Ständig muss die Luftzufuhr geregelt werden. Dies geschieht, indem mit langen Stangen Löcher gebohrt werden, damit ein gleichmäßiges Glimmen im Innern des Meilers gewährleistet ist. Nur so kann die Holzkohle in der gewünschten Qualität und Menge gewonnen werden. Dazu gehört viel Erfahrung. Trotzdem besteht immer wieder die Gefahr, dass es bei zu viel Wind zu Verpuffungen kommt. Bisher konnten die Erfweilerer Köhler immer rechtzeitig eingreifen. Deshalb wird der Meiler Tag und Nacht bewacht und beobachtet.

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