Kreis Südliche Weinstraße Tagespflege in der alten Druckerei

Sieben Wohnungen und eine Pflegeeinrichtung für Demenzkranke mit zwölf bis 15 Plätzen sollen in der alten Druckerei Platz finden
Sieben Wohnungen und eine Pflegeeinrichtung für Demenzkranke mit zwölf bis 15 Plätzen sollen in der alten Druckerei Platz finden.

Volker Fenske und seine Frau Ilse Eichler waren aus Frankfurt angereist, um im Bauausschuss für ihr Projekt in der Kurstadt zu werben. „Gemeinsames Wohnen und Arbeiten unter einem Dach, so etwas wollten wir schon lange umsetzen“, sagte Volker Fenske, der von Beruf Landschaftsarchitekt ist. Kontakte nach Bad Bergzabern pflegt das Paar unter anderem zu Margrit Stüber, die in der Altstadt eine Wohnwerkstatt gegründet hat (die RHEINPFALZ berichtete). Die Pläne für die alte Druckerei stellte Architekt Jürgen Ochsenkühn aus Landau vor. Ziel sei es, „den ursprünglichen Charakter des Gebäudes zu erhalten. Es ist ein typisches Industriebauwerk aus den frühen 1960er-Jahren, ein Architekturzeitzeuge“, sagte Ochsenkühn. Geplant ist eine Innendämmung, um die Fassade zu erhalten. Die Projektentwicklung habe sich reduziert, so Ochsenkühn. Geplant war, die benachbarte alte Wäscherei in das Projekt mit einzubeziehen. Doch das habe sich im letzten Moment zerschlagen. Voraussichtlich werden sieben Wohnungen entstehen, deren Größe zwischen 50 und 100 Quadratmetern betragen soll. Kernstück der Pläne ist eine Tagespflege für Demenzkranke mit zwölf bis 15 Plätzen im Untergeschoss. Ochsenkühn verwies darauf, dass er die im Frühjahr in Neuburg eingeweihte Wohn-Pflegegemeinschaft gebaut habe: „Ein ähnliches Projekt.“ Laut Fenske gibt es bereits Gespräche mit Interessenten, die die Pflegeeinrichtung betreiben wollen. Im Zentrum der Anlage soll ein Demenzgarten für Spaziergänge stehen. In den ersten Stock zieht die Verwaltung ein, dazu soll es einen Raum geben, der für Veranstaltungen genutzt werden kann. Außerdem ist dort eine Sozialwohnung vorgesehen. Im zweiten Obergeschoss soll es vier Wohnungen geben. Ein weiteres Stockwerk soll auf das Gebäude aufgesetzt werden. Es bietet Platz für zwei luxuriöse Wohnungen. Fotovoltaikanlage und E-Tankstelle sind eingeplant. „Car-Sharing ist für uns auch ein Thema, wir wollen Mobilität anders gestalten“, sagte Fenske. Es gebe sicher den einen oder anderen Punkt, über den man noch sprechen müsse, aber er sehe das Projekt positiv, sagte der für Bauangelegenheiten zuständige erste Stadtbeigeordnete Martin Wichmann (CDU). Das sah auch der Ausschuss so, der sich einstimmig dafür aussprach, dass das Ehepaar seine Pläne weiter vornabringen könne. Vorankommen will die Stadt auch in Sachen „Revitalisierung Renaissancehaus Zum Engel“. Noch bis Juni sind der Stadt die Hände gebunden, weil bis dahin die Messungen laufen, die Sicherheit bringen sollen, dass sich der Engel nach der 2016 vorgenommen Grundsicherung nicht mehr weiter absenkt (wir berichteten). „Wir sollten aber zeigen, dass wir etwas tun“, sagte Wichmann. Er erinnerte daran, dass beispielsweise das Stadtmuseum im Engel illegal sei. „Das wird von der Kreisverwaltung geduldet, nur wenn die das Gefühl haben, die in Bergzabern kommen ja nicht voran, dann machen sie es uns irgendwann zu“, meinte Wichmann. Der Ausschuss beschloss einstimmig, das Architekturbüro Rheinwalt aus Edesheim damit zu beauftragen, die Planunterlagen zum Antrag auf Baugenehmigung zu erstellen. Für den Schlossparkplatz soll es ein neues Parkkonzept geben. „Wir müssen eine neue Regelung finden, bevor die Wohnparks in der Nähe des Schlosses fertig und die Leute eingezogen sind. Wenn wir nichts machen, ist der Platz immer zugeparkt“, sagte Wichmann. Werktags wird der Parkplatz hauptsächlich von den Mitarbeitern der Verbandsgemeinde-Verwaltung genutzt. Laut Plan aus dem Jahr 2006 gibt es auf dem Parkplatz 85 Stellplätze, was von einigen Ausschussmitgliedern bezweifelt wurde. Der Ausschuss beschloss, dass zunächst die Parkplätze eingezeichnet werden sollen. 65 Stellplätze sollen für die Verwaltung reserviert werden. Noch offen ist, wie sie gekennzeichnet werden sollen. Die übrigen Plätze dürfen Besucher nutzen, allerdings zeitlich begrenzt.

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