Kreis Südliche Weinstraße Neubaugebiet hat Priorität

„Es war ein gutes Jahr für Niederotterbach“, bilanzierte Ortsbürgermeister Rudi Schwöbel (CDU) das abgelaufene 2014 beim Neujahrsempfang im Bürgerhaus am Sonntag. Im neuen Jahr steht für das kleine Dorf, das mit seinem hohen Jugendanteil dem demografischen Wandel trotzt, das Neubaugebiet „In den Wickengärten“ ganz oben auf der Agenda.

Im proppenvollen Saal, wo die Bläsergruppe Deusch und die Singgemeinschaft den musikalischen Rahmen bildeten, ließ der Ortschef das Vorjahr Revue passieren. Dabei spannte er den Bogen von der Weltpolitik mit Krisen im Nahen Osten und in Osteuropa mit Auswirkungen bis hierher, vom neuen Kalten Krieg und einem Vertrauensverlust, dem man nur durch das Zusammenwirken der Großmächte und der EU begegnen könne. Als positives Beispiel für ein gutes „Wir-Gefühl“ nannte Schwöbel die Fußball-WM und zeigte sich dankbar dafür, „dass wir in einem freien Land in Frieden leben können“. Im beschaulichen Niederotterbach, in dem zum Jahresende 323 Bürger mit Hauptwohnsitz gemeldet waren, „fällt die Bilanz gut aus“, sagte der Ortschef. Und freute sich besonders über die 42 Jugendlichen im Alter von zehn bis 19 Jahren, die „zu unserer stärksten Altersgruppe zählen“. Überhaupt seien knapp 30 Prozent der Bürger im Ort nicht älter als 30 Jahre, hob Schwöbel hervor, „womit wir den demografischen Wandel weit von uns weisen könnten“. Aber die allgemeine Statistik zum Thema spreche eine klare Sprache, die auch den Ort einmal einhole, hieß es. In seinem Rückblick streifte der Bürgermeister die Sanierung des Bürgerhaus-Saals mit neuer Akustikdecke mit nun hellem, schönen Ambiente, mit von der Singgemeinschaft gestifteten Gardinen. Dicken Applaus bekam er bei der Nennung des Gesamtpakets, für das, einschließlich Elektroarbeiten und Malerarbeiten, 24.500 Euro eingeplant waren, aber nur 22.400 Euro benötigt wurden. Weiter nannte der Ortschef zusätzliche Wasserstellen am Friedhof und die Bepflanzung der Rankbögen an den Ortseingängen. Er fand anerkennende Worte für den bisherigen Beigeordneten Alois Diehlmann sowie weitere ausgeschiedene Räte. Sein neuer Stellvertreter ist Andreas Völckel, unter den Neuzugängen sei mit Daniela Köllner „erstmals eine Frau im Gemeinderat“, hob er hervor. Schwöbels Dank galt auch Gemeindebediensteter Toni Kuntz und den Betreuern des Jugendraums sowie der Feuerwehr und Fischerei, den Landfrauen, der Singgemeinschaft & SingFonie und den neuen Oldtimerfreunden, die allesamt das „Herz und die Seele“ des Dorfs seien. Im neuen Jahr habe das Neubaugebiet „In den Wickengärten“ oberste Priorität, gewichtete Schwöbel die bauliche Perspektive und Attraktivität für junge Familien im Ort. Der Plan sei vom Kreis genehmigt, der Rat übertrug der VR-Baulandentwicklungsgesellschaft den Flächenerwerb, die komplette Erschließung bis zur Baureife und die Vermarktung der Grundstücke. Das Verkaufsinteresse bei den Eigentümern sei sehr gut, freute sich Schwöbel. Er atme aber erst auf, wenn alle verkauft hätten, denn, stelle sich nur einer quer, stehe das gesamte Baugebiet auf der Kippe. Weitere Projekte sind die energetische Sanierung der Straßenbeleuchtung (LED), das Erneuern des Fußbodens im Sitzungssaal sowie die Sanierung der Toilettenanlage im Bürgerhaus. In Eigenleistung solle im Frühjahr die Friedhofsmauer von Efeu und Sträuchern befreit werden, appellierte er an freiwillige Helfer. Nach dem Sternsingerauftritt präsentierte Jochen Cremer eine „Schlaglichter 2014“ - Multimediashow, bevor der Pulk zum Umtrunk mit Brezeln griff. (hima)

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