Contra Nach Bedrohung: Verwaltung ist öffentlich

Die Bedrohung geht von zwei Reichsbürgern aus.
Die Bedrohung geht von zwei Reichsbürgern aus.

Absperren muss die Ultima Ratio sein. In einer Demokratie sind Verwaltungen transparent und zugänglich. Spinner sind Sache der Polizei.

Dass Reichsbürger Verwaltungen bedrohen, ist leider nichts Neues. Dass insbesondere Jugend- und Sozialämter oft mit einer schwierigen Klientel zu tun haben, auch nicht. Es ist verständlich und zwingend, wenn dann in Krisensituationen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden. Aber die müssen so schnell wie möglich auch wieder zurückgefahren werden.

Wenn es in einem Rat- oder Kreishaus, einem Finanzamt, der Arbeitsverwaltung oder einer anderen Behörde Bedrohungslagen gibt, müssen Vorkehrungen getroffen werden. Das kann die elektronische Sicherheitsschleuse wie am Flughafen sein (oder wie im Landauer Gerichtsgebäude, auch wenn sie dort offenbar kaum genutzt wird), zur Not muss ein Sicherheitsdienst Präsenz zeigen. Um die Täter müssen sich Polizei und Justiz kümmern – und zwar schnell und energisch. Mit Gefährderansprache, Ermittlungsverfahren und raschen Urteilen.

Es ist ja erklärtes Ziel der Ewiggestrigen, ungeliebte Verwaltungen lahmzulegen. Sich abschottende öffentliche Einrichtungen wären daher Wasser auf ihre Mühlen. Diesen Erfolg darf man ihnen nicht bescheren, und sie dürfen nicht diktieren, wie unbescholtene Bürger ihren Alltag zu gestalten haben. Eine ansprechbare, offene und freundliche Verwaltung ist genau das, was uns von anderen Staatsformen unterscheidet. Bürgerbüros, in denen Alltagsangelegenheiten unkompliziert geregelt werden können, waren ein großer Fortschritt, der nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden darf.

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