SÜW Minutenlanger Applaus für Landrat nach Statement gegen AfD

Landrat Dietmar Seefeldt setzte in seiner Ansprache ein Zeichen gegen die Remigrationspläne der AfD.
Landrat Dietmar Seefeldt setzte in seiner Ansprache ein Zeichen gegen die Remigrationspläne der AfD.

Landrat Dietmar Seefeldt (CDU) hat am Freitag beim Neujahrsempfang des Landkreises SÜW einen regelrechten Beifallssturm ausgelöst, als er in seiner Ansprache dazu aufrief, der AfD entschiedener entgegenzutreten. Nicht zuletzt die jüngste Berichterstattung des Recherchezentrums Correctiv über ein Geheimtreffen von AfD-Mitgliedern und Rechtsradikalen bei Potsdam hatte ihn zu diesem spontanen Beitrag veranlasst. Dabei ist von Remigration die Rede, also der Abschiebung von Bundesbürgern mit Migrationshintergrund und jenen, die sich für Geflüchtete engagieren, weshalb es auch in Landau zuletzt eine Kundgebung gab. „Alle, die die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten haben, sind deutsche Staatsbürger, unabhängig von einer Migrationsgeschichte, ihrem Namen oder ihrem Aussehen“, betont der Christdemokrat.

Bei der Veranstaltung in Billigheim-Ingenheim erhielt Seefeldt den bislang längsten Applaus, den er je bekommen habe. Dieser dauerte mehrere Minuten an. „Ich habe mich natürlich sehr über diese direkte und starke Rückmeldung aus dem Publikum gefreut. Das war bemerkenswert.“ Er versteht den Applaus auch als ein gemeinsames Statement, dass an der Südlichen Weinstraße keine antidemokratischen oder rassistischen Kräfte geduldet werden. In seiner Rede distanzierte er sich zudem erneut von den jüngsten Äußerungen der AfD-Fraktion. „Wir haben erfahren, was da ja offenbar alles dahintersteckt“, sprach Seefeldt deren Mandatsträger namentlich an. Eine Anspielung an das besagte Geheimtreffen. Fraktionssprecher Claus-Jürgen Schubert hatte im Kreistag Einbürgerungen scharf kritisiert und mehr Abschiebungen gefordert. Seefeldt lud dazu ein, eine Einbürgerungsfeier zu besuchen. „Die Menschen machen sich schick, sie sind emotional. Sie haben ja jahrelang auf diesen Tag hingearbeitet.“ Acht Jahre müssen sie mindestens in Deutschland sein und weitere Voraussetzungen erfüllen, um die Einbürgerungsurkunde erhalten zu können. 262 Kreisbürger erhielten diese im vergangenen Jahr.

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