Kreis Südliche Weinstraße Marine-Geschütze am Westwall

Über den Einsatz schwerer Kanonen, die später auch in der Normandie und am Mittelmeer zum Einsatz kamen, berichten Sascha Kuhnert und Friedrich Wein in ihrem Buch „Die Marinegeschütze des Westwalls am Oberrhein“, das sie morgen in Oberotterbach vorstellen werden.

Die beiden Autoren werden bei ihrem Vortrag die Rolle der Geschütze während des deutschen Rheinübergangs im Juni 1940, dem Unternehmen „Kleiner Bär“, vorstellen. Für ihr 640 Seiten umfassendes Werk haben sie in zehn Ländern recherchiert. 1938 war es zur Realität geworden: schwere Marine-Geschütze am Oberrhein zwischen Tannen des Schwarzwaldes, Obstbäumen und Weinreben des Oberrheingrabens. Die Batteriestellungen für Geschütze der Marine und deren Bedienungen dienten zu Beginn des Zweiten Weltkrieges dem Beschuss ausgesuchter Ziele im Elsass. Die schweren Marine-Geschütze kamen bis zum Ende des Westfeldzuges 1940 mehrfach zum Einsatz. Vom Hardtwald südlich von Karlsruhe über den Raum Kehl bis nach Weil am Rhein waren diese Batterien verteilt worden, die bis zum Ende des Westfeldzuges 1940 auf spezielle Ziele im Elsass ausgerichtet waren und nur darauf warteten, diese im Falle eines Befehls aus Berlin zu beschießen. Nach dem Westfeldzug wurden die Marinebatterien abgebaut und im Sommer 1940 an den Ärmelkanal Frankreichs verlegt. Dort sperrten sie zusammen mit anderen schweren Geschützen die Meerenge von Dover und schossen bis zur Südküste Englands. Nach der alliierten Invasion in der Normandie und am Mittelmeer im Sommer 1944, als die Kriegsfront wieder an den Oberrhein zurückkehrte, sollten die leerstehenden Bunker, die von 1938 bis 1940 die Marinegeschütze am Oberrhein beherbergten, wieder aktiviert werden. (rhp)

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