Kreis Südliche Weinstraße Legenden auf legendären Straßen

Als strahlender Gesamtsieger gefeiert wurde am Abend Bernd Allmann (Waldrohrbach) mit seinem BMW 633 CSI, Baujahr 1979, vor Jürgen und Manfred Naumer (Haßloch) und Frank und Ida Hettinger (Ramberg). Die „Ramberg Historic“ wurde einmal mehr zu einer Oldtimerschau bei Paradewetter. Schon lange vor dem Start tummelten sich auf dem Parkplatz vor dem Bürstenbinder-Museum erwartungsfrohe Oldtimer-Freaks. Über 70 Liebhaber mehr als 25 Jahre alter Automobile und Motorräder nahmen die Gelegenheit beim Schopf, um mit ihren fein herausgeputzten Schätzen auf vier und zwei Rädern auf die Rundreise zu gehen. Einige hatten sich auf den Weg nach Ramberg gemacht, obwohl sie gar nicht angemeldet waren. Nicht nur Kennzeichen aus der Region waren auszumachen, sondern aus weiten Teilen Süddeutschlands. Unter den Fahrern, die keine weite Anreise hatten, war auch der 19-jährige Felix Bourquin aus Edesheim. Er feierte sein Debüt bei der „Ramberg Historic“ und war mit einem Mercedes W 123, Baujahr 1983, gekommen, den er von seiner Oma geerbt habe, wie er erzählte: „Der Mercedes hat plötzlich bei mir das Herz für Oldtimer höher schlagen lassen.“ Er nahm Freundin und ein befreundetes Pärchen gleich mit auf seine Historic- Jungfernfahrt. Die Begeisterung kannte keine Grenzen. „Ich war heute nicht das letzte Mal bei einer solchen Veranstaltung“, saget Bourquin. Ein „alter Hase“ in der Oldtimer-Szene ist der 72 Jahre alte Robert Braun aus Haßloch, der mit seiner Ehefrau Gabriele als Beifahrerin mit einem Chevrolet Six, Baujahr 1931 an den Start ging und damit für viel Aufmerksamkeit sorgte. Der Autoschlosser verriet im Gespräch mit der RHEINPFALZ, dass er in seiner heimischen Garage gleich mehrere Raritäten stehen habe. Keine Boliden heutiger Ingenieurskunst, sondern lauter Schmuckstücke aus den Pioniertagen des Automobilbaus. Wer „oben ohne“ im Cabriolet am Sonntag Gas geben konnte, war besonders zu beneiden. Erstaunlich, was aus so mancher „Rostlaube“ geworden ist, nachdem sie mühevoll und originalgetreu restauriert worden ist. Vom Chevrolet, AJS MS 16, (Motorrad) BMW, VW, Volvo, Simca 1200 S Coupe aus dem Jahr 1970 bis hin zum prunkvollen Mercedes war alles dabei. Das älteste Fahrzeug brachte noch kurzfristig Reiner Link aus Kapellen-Drusweiler an den Start, einen Salmson S4, Baujahr 1930. Fünf Prüfungen hatten die Teilnehmer auf der 129 Kilometer langen Strecke abzulegen. Direkt am Start war eine 40 Meter lange Strecke mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 24 Stundenkilometern zu befahren, was sechs Sekunden entspricht. Prüfungsbeste waren dabei Olaf Richter und Carla Heimrich aus Ilbesheim mit ihrem Volvo P 120. Bei der zweiten Prüfung mussten die Teams die Temperatur ihrer Vorderreifen schätzen. Mittels einer Lasertemperatur- Pistole wurde die tatsächliche Temperatur ermittelt. Bei der dritten Prüfung musste die eigene Reifengröße genannt werden. Die vierte Prüfung war eine Abstandsfahrt. Die Teams mussten bis auf 2,20 Meter rückwärts an ein Hindernis heranfahren. Bei der letzten Prüfung mussten zehn Fragen beantwortet werden, dabei musste etwa die Bedeutung von internationalen Verkehrszeichen definiert werden. Am Start waren auch sieben Oldtimer- Motorräder. Das älteste war eine AJS MS 16 aus dem Jahre 1949 mit Karl Kilian vom MSC Wasgau. (som)

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