Kreis Südliche Weinstraße Lebendig und attraktiv

„Wir wollten ihnen zeigen, welche Vielfalt unsere Stadt zu bieten hat. Bad Bergzabern ist eine lebendige Stadt“, sagte Stadtbürgermeister Fred-Holger Ludwig (CDU) zum Abschluss des zweistündigen Neujahrsempfang am Freitag im sehr gut besuchten Haus des Gastes. Der Empfang der Kurstadt unterscheidet sich dank seines bunten Unterhaltungsprogramms deutlich von Empfängen anderer Kommunen.

Mit Spannung wurde der erste Auftritt des Chors „Come together“ unter der Leitung von Peter Kusenbach erwartet. Wie berichtet, hat Kusenbach einen Chor gegründet, der etwa zur Hälfte aus Flüchtlingen besteht. Über 30 Sänger und Musikanten steckten das Publikum mit ihrem Schwung und ihrer Begeisterung an. Neujahrswünsche gab es in mehrere Sprachen. Mit einer Schweigeminute für die Terroropfer von Istanbul begann Ludwig seine Neujahrsrede. Vor genau einem Jahr habe man der Opfer des feigen Terroranschlags von Paris mit „Je suis Charlie“ gedacht. „Mit Brüderlichkeit und Solidarität sind wir in Gedanken bei den Opfern und ihren Angehörigen dieser feigen Mordanschläge, die Menschen getroffen haben, die in ihrem Denken und Tun einfach nur leben wollten.“ Das Stadtoberhaupt dankte allen, die mithelfen wollten, dass Bad Bergzabern als Mittelzentrum vital sei und bleibe. „Eine Stadt kann nur dann lebendig sein, wenn sie den Menschen etwas zu bieten hat“, betonte Ludwig. Früher seien vor allem Markt und Handel die Zugkräfte der Stadt gewesen. „Heute müssen wir unseren Stellenwert hauptsächlich auf dem Gesundheitsmarkt stärken.“ Die Attraktivität der Petronella-Therme sei deutlich gesteigert worden. Um eine weiterhin hohe Aufenthaltsqualität zu erreichen, sei eine gepflegte Atmosphäre erforderlich, mit einem attraktiven Kurpark, Events in der Therme, Blumenschmuck, Sauberkeit in den Straßen und das ganze Jahr über immer wieder Anlässe, damit auch die Bürger des Umlands in die Stadt kämen, formulierte Ludwig seine Ziele. Ein wichtiger Schritt sei die vom Stadtrat beschlossene Umgestaltung des Kurparks, die in diesem Jahr in Angriff genommen werde. Auf rund 800 Metern werde der Erlenbach seine Natürlichkeit zurückgewinnen. Der Anspruch Bad Bergzaberns als Kurstadt werde deutlich aufgewertet, so Ludwig. Auf rund 3,5 Millionen Euro belaufen sich die Gesamtkosten, 90 Prozent übernimmt das Land. Ein besonderer Schatz der Innenstadt seien die historischen Gebäude. „Diesen Schatz müssen wir heben, das heißt zur Wertschöpfung ma-che.“ Die Renovierung des Renaissance-Gasthauses „Engel“ sei massiv in Planung. „Hier gibt es noch gestalterische Ungenauigkeiten mit der ADD“, so Ludwig. Er habe am Donnerstag mit dem Innenministerium telefoniert, dort habe man Förderbereitschaft signalisiert, „wenn noch einige Punkte geklärt worden sind“. Vor einem Jahr habe er noch an alle Bundestagsabgeordneten appelliert, sich für den Bau des Tunnels einzusetzen, sagte Ludwig. Heute könne er voller Stolz berichten, dass das Bun-desverkehrsministerium 62 Millionen Euro bereitgestellt habe. Bereits dieses Jahr soll es losgehen. Wie die meisten Kommunen im Land stehe auch Bad Bergzabern mit dem Rücken zur Wand und kämpfe um jede freiwillige Leistung. Er dankte allen Vereinen und Bürgern, die sich ehrenamtlich engagierten. Er hob besonders die Helfer hervor, „die im Bereich der Asylsuchenden viel geleistet haben und noch leisten werden“. Von aktuell 234 Asylsuchenden in der VG leben 197 in Bad Bergzabern. „Diese Menschen sind so lange bei uns willkommen, bis sie in ihr befriedetes Heimatland zurückkehren können“, versprach Ludwig. Wie vielfältig das kulturelle und gesellschaftliche Leben in der Kurstadt ist, machte der Neujahrsempfang deutlich. Neben „Come together“ sorgte der Petronellachor unter der Leitung von Jutta Jäger, die Jazz-Combo, die Big Band des Gymnasiums unter der Leitung von Theodor Schmidt, Philipp Rodrian und Benedikt Broda, der Chor „Palatina Vocalis“ unter der Leitung von Peter Kusenbach sowie Helmut Breuner mit der Trompete und Peter Kusenbach am Klavier für Unterhaltung. Aber auch sportlich hat die Stadt einiges zu bieten, wie Kinder und Jugendliche des Goju-Ryu-Karate-Do unter der Regie von Klaus Weber demonstrierten. Nachdem sich im Vorjahr die Bundeswehr-Einheit vorgestellt hatte, präsentierte diesmal Polizeidirektor Hans-Josef Roth die Bundespolizei. (jpa)

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