Hochstadt Grundwasser: Naturschutzverband fordert Kontrolle von Landwirten

Der Naturschutzverband fordert eine Kontrolle der Grundwasserentnahme auch bei Landwirten.
Der Naturschutzverband fordert eine Kontrolle der Grundwasserentnahme auch bei Landwirten.

Es soll kontrolliert werden, wie viel Grundwasser die Landwirte aus dem Boden entnehmen – und sie sollen einen „Wassercent“ dafür bezahlen. Das fordert der Naturschutzverband Hochstadt. Kritisiert werden Landesregierung und die SGD Süd.

Seit Jahren gebe es erfolglose Initiativen gegen die „massiven Entnahmen von Grundwasser zur landwirtschaftlichen Beregnung ohne Kontrolle der Entnahmemengen“, sagt Vereinsvorsitzender Otto Paul in einer Stellungnahme zu dem Interview mit dem Grundwasser-Experten Hans Jürgen Hahn (Uni Landau) in der vergangenen Woche. Nun werde es ein Pilotprojekt der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd geben, das die Wasserentnahmen kontrollieren soll. Aber: Laut Paul sind dabei zwei zentrale Brunnen südlich von Essingen und Hochstadt gar nicht berücksichtigt. Belastbare Ergebnisse könnten deshalb gar nicht erwartet werden.

Forderung: Wassercent auch für Landwirte

Mit der Ausweitung des industriellen Gemüseanbaus in der Südpfalz geht Paul von einem weiterhin steigenden Wasserverbrauch durch die Landwirte aus. Auch dort werde es dann weiterhin sinkende Grundwasserstände geben. „Auch dort wird es dann weiter fallende Grundwasserstände wie im Einzugsbereich der Queichwaldungen und im Naturschutzgebiet Kaltenbach-Bruch geben“, sagt Paul.

Der Naturschutzverband Hochstadt fordert neben Kontrollen auch einen Wassercent auch für die Gemüsebauindustrie. Die Bürger bezahlen laut Paul seit Jahren sechs Cent pro Kubikmeter Wasser über die Rechnung. „Die Ressourcen werden knapper, unsere Wälder leiden beträchtlich und werden bald absterben. Wo bleibt die immer wieder von den Regierenden in Mainz propagierte Nachhaltigkeit zum Schutz der Trinkwasserressourcen und zum Erhalt unserer Wälder?“

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