Kreis Südliche Weinstraße „Großen Sprung nach vorn gemacht“

„Soll Gemeinschaft gelingen, dann muss ich mehr für sie tun, als ich von ihr erwarte“, zitierte Birkenhördts Ortsbürgermeister Matthias Ackermann den Franziskanerpater Peter Amendt beim Neujahrsempfang am Sonntag im Dorfgemeinschaftshaus.

Wie gut seine Bürger dies verstünden, sei daran zu sehen, dass der Ort gesellschaftlich einen „sehr großen Sprung nach vorn“ gemacht habe und Vereine, Gruppierungen und Ehrenamtliche ein beeindruckendes Bild von Dorfgemeinschaft zeichneten, lobte er. An den Beginn seiner Neujahrsansprache im proppenvollen Saal stellte Ackermann (CDU) das Thema Flüchtlinge. Würden alle EU-Länder nach dem oben erwähnten Leitsatz handeln, gäbe es diese für ihn „unerträglichen, teils menschenverachtenden Aussagen und Verallgemeinerungen“ über die Menschen, die zu uns kommen, nicht. Vor allem gegen Pauschalurteile und die Gleichsetzung von Flüchtenden mit Terroristen und Kriminellen müsse man sich „öffentlich positionieren“, machte Ackermann deutlich. Er sprach sich unter anderem gegen nationalstaatliches Abschotten aus. Kein Verständnis habe er für die Wähler von FN, FPÖ und AfD, die, so zitierte er aus einem Artikel der RHEINPFALZ am SONNTAG, „die Rolle rückwärts turnen“. Ackermann hob auf das Handeln nach christlichen Werten und die Idee europäischer Solidargemeinschaft ab und gewichtete das von Nächstenliebe geprägte Bild Deutschlands in der ganzen Welt durch verantwortliche Politiker in Bund, Land und Gemeinden. Vom für ihn beispielhaften Verhalten unserer Repräsentanten auf internationaler Ebene spannte der Ortschef den Bogen lobend zu den ungezählten Freiwilligen und Ehrenamtlichen in Bund und Land, im Landkreis SÜW und in unmittelbarer Umgebung. Er sei „sehr stolz und froh darüber“, in Birkenhördt als Ortsbürgermeister arbeiten zu dürfen – seinem Heimatdorf, in dem sehr viele Menschen das Leitmotiv des Franziskanerpaters verinnerlicht hätten. Nach einer Episode politischer Grabenkämpfe habe das knapp 700 Einwohner zählende Dorf in den vergangenen Jahren gesellschaftlich „einen sehr großen Sprung nach vorn gemacht“. Oft werde er auf das große ehrenamtliche Engagement im Ort angesprochen, das sich harmonisch vollziehe und bei dem die Aktiven ein positives Bild der Dorfgemeinschaft zeichneten, freute sich Ackermann. In Anerkennung für ihr uneigennütziges Handeln überreichte er exemplarisch je 100 Euro an die katholische Frauengemeinschaft, vertreten durch Ingrid Huber, und an die Freiwillige Feuerwehr, vertreten durch Wehrführer Johannes Ehrhardt. Vorgestellt wurde auch das Leitungsteam der 2014 wieder eröffneten und „den Ort sehr bereichernde Kita“, wie Ackermann betonte. Er dankte allen Helfern, besonders Hubert Nessel aus der Kurstadt für dessen Großeinsatz beim Kita-Außengelände. Weil der Wohnort für junge Familien so attraktiv geworden sei, gebe es auch vermehrt Zuzüge. Wo indes der Schuh noch drücke, das sei den Verantwortlichen bewusst, die mit bescheidenen finanziellen Mitteln agierten, versicherte Ackermann, der auch dem Rat für seine konstruktive Mitarbeit dankte. In seinem Schlussappell mit dem Peter-Rosegger-Gedicht „Ein bißchen mehr“ ermunterte er die Bürger, sich weiter in die Dorfgemeinschaft aktiv einzubringen, ob im Chor oder Orchester, in Vereinen, der Nachbarschaftshilfe oder bei Aktionen zur Ortsverschönerung. Musikalisch begleitet wurde der Abend von der ortsansässigen, durch TV-Auftritte bekannten Sopranistin Caroline Merz mit erfrischenden Songs sowie vom imposanten Birkenhördter Blasorchester unter der Leitung von Martin Burkhardt. (hima)

x