Eschbach Geoskop: Saurier-Fußabdruck aus Eschbach soll heimkehren

So soll der Pareiasaurier ausgesehen haben – hier mit der Platte des Fußabdrucks aus Eschbach.
So soll der Pareiasaurier ausgesehen haben – hier mit der Platte des Fußabdrucks aus Eschbach.

Der Fund eines Saurier-Fußabdrucks in Eschbach sorgte vor vier Jahren für große Aufmerksamkeit. Ausgestellt wird er bei Kusel. Das Trittsiegel soll aber in die Südpfalz zurückkehren.

Der Fußabdruck eines sogenannten Pareiasauriers wandert in den kommenden Tagen ins Archiv des Urweltmuseums Geoskop in Thallichtenberg (Kreis Kusel). Bis dato war der rund 22 Zentimeter große Abdruck, der 2020 bei Eschbach gefunden worden war, auf einer dunkelroten Platte von etwa 45 Zentimetern in einer Ausstellung des Museums zu sehen – neben einem Modell des Pareiasauriers.

Diese Ausstellung endet nun an diesem Sonntag. Und bis die Ortsgemeinde Eschbach eine Möglichkeit hat, den Abdruck selbst auszustellen, bleibt der Fußabdruck im Geoskop, berichtet der wissenschaftliche Mitarbeiter Jan Fischer. Der Fund in Eschbach ermögliche durch „ein Schlüsselloch den Blick in die Vergangenheit“. Ortsbürgermeister Frank Laux sagt: „Sobald es möglich ist, wollen wir diesen wichtigen Fund in Eschbach ausstellen.“ Denkbar wäre es, die Exponate eines Tages in einem Informationszentrum zu zeigen. „Wir sind da in den Planungen.“

Trittsiegel des linken Hinterfußes

Die Südpfalz, genauer Eschbach, lag seit Juli 2020 im Fokus der Paläontologen. Der 476 Meter hohe Rothenberg rückte in den Blickpunkt seit ein wanderndes Ehepaar auf dem Weg von Eschbach auf die Madenburg eine Sandsteinplatte mit einem Trittsiegel, dem Abdruck des linken Hinterfußes, des Pareiasauriers entdeckte. Diese Tiere waren Pflanzenfresser und wogen bis zu 600 Kilogramm. Sie tapsten vor mehr als 250 Millionen Jahren durch die Erdgeschichte, wurden bis zu drei Meter lang und bis zu einer halben Tonne schwer. Sie ernährten sich von Pflanzen und wehrten sich mit einem Panzer aus Knochenplatten gegen Feinde. Gesicherte Nachweise von Pareiasaurier-Fährten gibt es aus Italien, Marokko und Russland.

Der Leiter des Geoskops, Sebastian Voigt, hatte den Eschbacher Pareiasaurier nach dem Fund unter seine Fittiche genommen und zu einem wichtigen Forschungsziel erklärt. Bei den anschließenden Grabungen rund um den Fundort wurde ein Gesteinspaket von fast 20 Kubikmetern Volumen durchmustert. Es wurden Fossilien von wirbellosen Tieren sowie ein gutes Dutzend Platten mit Trittsiegeln weiterer urzeitlicher Saurier entdeckt – etwa vom Protorosaurus oder vom Moradisaurus.

Noch keine wissenschaftliche Auswertung

Die wissenschaftliche Auswertung dieser Ergebnisse stehe noch aus, sagt Forscher Jan Fischer. Auch gebe es bereits Pläne, die Grabungen rund um den Eschbacher Fundort fortzusetzen, um weitere historische Fährten entdecken zu können und den damaligen Lebensraum genauer charakterisieren zu können.

Forscher Sebastian Voigt am Bereich des Fundorts bei Eschbach.
Forscher Sebastian Voigt am Bereich des Fundorts bei Eschbach.
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