Leinsweiler Feuerwehr wird schlagkräftiger

Das neue Feuerwehrgerätehaus in Leinsweiler.
Das neue Feuerwehrgerätehaus in Leinsweiler.

Aus drei mach eins: Ilbesheim, Eschbach und Leinsweiler haben ein neues Domizil für eine gemeinsame Feuerwehr. Die Standortwahl fiel aus guten Gründen auf Leinsweiler. Ein neues Fahrzeug gab es auch. Trotzdem fehlt noch etwas.

Seit Freitag verfügt die Feuerwehr-Einheit 6 der Verbandsgemeinde Landau-Land nun auch offiziell über ein neues Feuerwehrgerätehaus. Dieses dient der Unterbringung der neu entstandenen gemeinsamen Wehr der Ortsgemeinden Ilbesheim, Eschbach und Leinsweiler. Innenminister Michael Ebling und Verbandsbürgermeister Torsten Blank übergaben symbolisch einen Transponder als Zugang zum Gerätehaus an Wehrführer Patrick Ackermann. Die Einweihung des Hauses wurde verbunden mit der Übergabe eines neuen Mannschaftstransportfahrzeuges. Der evangelische Pfarrer Stefan Bauer und sein katholischer Kollege Martin Dyjecinski weihten Haus und Auto ein.

Das neue Gerätehaus ist Teil des Feuerwehrkonzeptes 2025, welches die Verbandsgemeinde bereits 2013/2014 angestoßen hat und Stück für Stück in die Tat umsetzt. Dessen Ziel war und ist, die Feuerwehren insgesamt zu stärken, nicht zuletzt durch Neubauten von Gerätehäusern, neue leistungsstärkere Fahrzeuge und verbesserte technische und persönliche Ausstattung.

Verzögerungen bei Inbetriebnahme

Obwohl Leinsweiler die kleinste der drei Ortsgemeinden ist, welche von der Einheit 6 betreut werden, wählte man es als Standort aus, da es in der geographischen Mitte liegt. Im Oktober 2020 war der erste Spatenstich. Das Haus war im Sommer 2022 fertiggestellt, doch fand sich keine Firma für die Gestaltung der Außenanlagen, wodurch sich die Inbetriebnahme verzögerte und Haus und Umfeld erst ab April dieses Jahres komplett nutzbar waren.

Im Haus untergebracht ist eine Fahrzeughalle mit vier Fahrzeugstellplätzen, einer davon für ein Fahrzeug des Katastrophenschutzes des Landkreises. Dazu kommen eine Werkstatt und ein Lagerraum. Der Sozialtrakt bietet Umkleidemöglichkeiten für 49 Männer und sechs Frauen, inclusive Duschen und Sanitäranlagen. Im Obergeschoss stehen ein Schulungsraum und eine Küche zur Verfügung. Die Heizung besteht aus einem Gasbrennwertgerät in Verbindung mit einer Wärmepumpe und einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach.

Deutliche Kostensteigerung

Die ursprüngliche Kostenschätzung lag bei 950.000 Euro, am Ende summierten sich die Gesamtkosten auf 1,13 Millionen Euro. Das Land wird sich voraussichtlich mit 319.000 Euro beteiligen, der Landkreis mit 115.000 Euro. Das neue Mannschaftstransportfahrzeug kostet 47.000 Euro, wovon 13.000 Euro aus Mitteln der Feuerschutzsteuer gefördert wurden.

„Im Hinblick auf die Waldbrandgefahr, die hier im Ort vorhandenen Hotels und die vielen nahe am Wald gelegenen Häuser ist Leinsweiler die richtige Standortwahl“, sagte der Leinsweilerer Ortsbürgermeister Thomas Stübinger. Der Ilbesheimer Ortschef Peter Jean sagte: „Aus drei Wehren wird nun eine. Diese Fusion ist allerdings wohl nicht schwer, arbeiten doch alle drei Wehren schon seit geraumer Zeit erfolgreich zusammen.“ Eschbachs Ortsbürgermeister Frank Laux war etwas traurig. „Eschbach und Ilbesheim müssen ja leider Abschied nehmen von ihren eigenen Wehren, allerdings wird die neue Einheit sehr schlagkräftig sein!“

Hohe Auszeichnungen

Wehrführer Patrick Ackermann betonte, wie wichtig eine moderne Ausrüstung der Wehren ist. In seiner Einheit gebe sogar eine Drohnengruppe, um Brände und sonstige Einsatzorte aus der Luft zu beobachten und einschätzen zu können. Er hoffe, in der neuen Einheit nun auch bald Frauen begrüßen zu können, denn daran fehlt es derzeit noch.

Weiterer Höhepunkt des Tages war die Überreichung der Fluthelfermedaille des Landes Rheinland-Pfalz an 50 Feuerwehrfrauen und -männer aus den sechs Wehreinheiten der Verbandsgemeinde, die sich 2021 über Wochen im Katastrophengebiet engagierten. Der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Landkreises, Jens Thiele, bezeichnete es als „wirklich großartig, dass 130 Feuerwehrleute mit 27 Fahrzeugen innerhalb weniger Stunden nach der Alarmierung rekrutiert wurden und sich direkt auf den Weg ins Katastrophengebiet gemacht haben und dort Tausende von Stunden geholfen haben.“

Eine besondere Ehre wurde Theo Büry zuteil, der mittlerweile in Dammheim wohnt: Seit 45 Jahren ist er in der Feuerwehr in Leinsweiler aktiv und erhielt dafür das Goldene Feuerwehrabzeichen des Landes.

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