Kreis Südliche Weinstraße Ein Batzen für den Bau-Boom

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Es ist keine Übertreibung, wenn man sagt, dass die Welt in Herxheim ziemlich in Ordnung ist. So sieht das auch Franz-Ludwig Trauth (CDU), der Ortsbürgermeister der Gemeinde. Und er hat für diese Haltung gute Argumente – etwa den Haushaltsentwurf für das laufende Jahr. Der Ergebnishaushalt- und der Finanzhaushalt, über die der Gemeinderat heute Abend befinden wird, sind ausgeglichen. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Und nicht nur das. Der Ergebnishaushalt ist mit einem Jahresüberschuss von rund 2,1 Millionen Euro geplant, der Finanzaushalt soll mit einem Plus von mehr als einer Million Euro schließen. „Wir sind eine starke Gemeinde. Die Steuereinnahmen sind stabil auf einem hohen Niveau“, sagt Trauth. Und damit die Welt in Herxheim auch ziemlich in Ordnung bleibt, wird die Gemeinde in diesem Jahr massiv investieren – knapp zehn Millionen Euro. Rund 4,2 Millionen Euro fließen in den Erwerb von Grundstücken. Zum einen plant die Kommune im „Kalkofen“ im Norden des Dorfes ein Neubaugebiet, ein anderes soll im zentrumsnahen Bruch entstehen (wir berichteten). Zudem soll das Gewerbegebiet West II, das zwischen den Landstraßen nach Rohrbach und Insheim liegt, erweitert werden. Rund 1,8 Millionen Euro steckt die Kommune in die Sanierung der Tribüne des Waldstadions, die im Dezember 2015 ausgebrannt war – die Ursache ist bis heute unklar. Die Gemeinde denkt zurzeit darüber nach, im zweiten Stock des Gebäudes – dort waren früher ein Restaurant und Gästezimmer – Räume für Vereine einzurichten. Ein Konzept ist in Arbeit. Rund 2,2 Millionen Euro gehen an die Kitas St. Maria und Nord-West. Sie werden erweitert und umgebaut. Grund sind steigende Zahlen beim Nachwuchs – und das in Zeiten des demografischen Wandels. „Daran zeigt sich, dass unsere Gemeinde auch für junge Familien attraktiv ist“, sagt Trauth. Zu guter Letzt fließen rund 500.000 Euro in die Erschließung der Neubaugebiete „Am Wingert“ in Hayna und „An der Augustastraße“ in Herxheim. „Es ist schon ein außergewöhnlicher Haushalt, weil sich die Höhe der Investitionen im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt hat“, betont Trauth. Um all das zu schultern, muss die Gemeinde ein Darlehen von etwa sechs Millionen Euro aufnehmen, den Rest zahlt sie aus der eigenen Tasche. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir das schaffen“, sagt Trauth. Vier Millionen Euro sollen bereits bis zum Jahr 2020 zurückgezahlt werden, weil die bis dahin verkauften Grundstücke das nötige Geld einspielen sollen. Die restlichen zwei Millionen Euro des Darlehens müssen mit der Zeit abgestottert werden. Deshalb steigt die Pro-Kopfverschuldung um etwa 90 Euro auf 1315 Euro. Der Landesschnitt liegt bei rund 1125 Euro. Der Gemeinderat wird auch den Wirtschaftsplan der Gemeindewerke beraten und beschließen. Trauth freut sich darüber, dass der Strompreis im dritten Jahr stabil bleibe. Info Der Ortsgemeinderat Herxheim tagt heute, Donnerstag, um 19 Uhr im Rathaus.

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