Kreis Südliche Weinstraße Außengelände wird naturnah gestaltet

Begeisterung für die Umgestaltung des von Ortsbürgermeister Marc Steinbrecher (CDU) als in „einem problematischen Zustand“ geschilderten Außengeländes der katholischen Kita St. Vinzenz sieht anders aus: Der Gemeinderat Steinfeld beschäftigte sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem Planentwurf einer naturnahen Umgestaltung. Die bisherige Kostenschätzung des Architekten beträgt rund 80.000 Euro.

Neun Erzieherinnen und Mitglieder des im November vergangenen Jahres neu gegründeten Fördervereines für die Kita, der aktuell 50 Mitglieder hat, verfolgten die Debatte des Gemeinderates. Vorsitzende des Fördervereins ist Ann-Kathrin Butscher. Im Frühjahr 2012 sei die Kita nach einer Erweiterung und Sanierung eingeweiht worden, erklärte Steinbrecher. Für das Außengelände habe von Anfang das Problem der Finanzierung bestanden: „Rund 100.000 Euro kann sich die Gemeinde nicht leisten bei ungefähr 800.000 Euro Schulden“. Gebäudeträger der Kita sind Steinfeld, Dierbach und Niederotterbach. Die Kosten teilen sich nach der Zahl der Kinder auf: Aus Steinfeld besuchen 46 Kinder, aus Dierbach 19 und aus Niederotterbach zehn Kinder die Kita. Landschaftsarchitekt Kurt Garrecht aus Herxheim stellte seine Planung vor. Das Gelände soll modelliert werden, ein Sand- und Matschbereich, ein Bachlauf, ein Erlebnisweg sowie ein Gartenbereich werden angelegt. Für die naturnahe Gestaltung veranschlage er rund 39.000 Euro, für Spielgeräte 28.500 Euro, so Garrecht. Die Planungskosten betragen zirka 12.000 Euro, der Gemeinderat hat die anteilige Finanzierung von gut gerechnet 8000 Euro bewilligt. Die SPD-Fraktion begründete in der Sitzung ihren schriftlich gestellten Antrag, entsprechende Mittel in den Haushalt 2015/2016 einzustellen: „Aktuell stehen den 85 Kindern lediglich ein Sandkasten und eine Korbschaukel zur Verfügung“, heißt es im Antrag. Es sei unklug, wenn die Gemeinde die Mittelaufnahme ablehne, auch im Hinblick auf den „so engagierten Förderverein, der alles dafür tut, um der Gemeinde Kosten zu sparen“. Der Haushalt werden erst im April oder Mai verabschiedet, vorher könne mit der Umsetzung nicht begonnen werden. Über die Einstellung von Finanzmitteln für das Außengelände wurde in dieser Sitzung nicht beraten. „Ich sehe nicht, dass das Konzept in den nächsten Jahren umgesetzt werden soll“, stellte Ratsmitglied Helmut Breuner (CDU) fest. Im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung beschloss der Rat dann einstimmig die naturnahe Umgestaltung des Kita-Außengeländes. Eine weitere Baustelle ist die Wiesentalhalle, für deren Galerie und kleinen Saal bereits 2014 die Nutzung untersagt wurde. Ein Bauantrag müsse vorgelegt und ein Planer beauftragt werden, so Steinbrecher. Es sei in der Halle vieles vernachlässigt worden, seit 1999 gebe es keine Prüfberichte mehr, nichts mehr sei dokumentiert worden. Zur Kenntnis gab er dem Rat eine lange Mängelliste der Kreisverwaltung, die in den kommenden Monaten abgearbeitet werden soll. Steinbrecher informierte über die Befragung der 39 Haushalte am Schaidter Bahnhof, die die Gemeinde wegen der Verkehrssituation angeschrieben hatte. Kritisiert wurden die Parkbuchten. „Die Hälfte war dafür, die andere dagegen“, stellte Steinbrecher das Ergebnis der Befragung vor. An verkehrsberuhigenden Maßnahmen sei eine Fahrbahnverengung positiv bewertet worden, eine Blitzeranlage oder ein Zebrastreifen seien nicht umsetzbar. Demnächst solle eine 24-Stunden-Geschwindigkeitsmessung geben. Einer Eilentscheidung für die Ausführung von Freischneide- und Mulcharbeiten mit Kosten von rund 1150 Euro stimmte der Rat zu. (pfn)

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