Kreis Südliche Weinstraße Alte Autoreifen gesucht

Zehn Reifen – teils verpackt, teils unverpackt – haben Unbekannte zwischen St. Martin und Edenkoben auf einer Wiese entsorgt. Eine Frau meldete das am 24. Juli der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße. Weil zwei Wochen lang nichts passierte, die Reifen also liegen blieben, wendete sie sich an die Umwelt- und Naturschutzorganisation BUND Südpfalz. Pressesprecher Ulrich Mohr wiederum meldete sich bei der RHEINPFALZ. „Wir hoffen, dass etwas passiert, wenn wir damit an die Öffentlichkeit gehen. Leider ist es mittlerweile gebräuchlich, seinen Müll in der Natur zu entsorgen. Wenn die Verwaltung da aber kein Ausrufezeichen setzt, hört das nie auf“, ist Ulrich Mohr überzeugt. Dabei kümmerte sich die Kreisverwaltung in Landau bereits. Problem: Die Ortsangaben der Dame schienen nicht ganz eindeutig zu sein. Also bat der zuständige Eigenbetrieb Wertstoffwirtschaft (EWW) des Kreises am selben Tag bei der Verbandsgemeinde Edenkoben darum, „den Standort zu ermitteln und in einer Karte einzutragen, damit das Projekt Werkstatt in Landau mit den exakten Angaben zum Fundort mit der Abholung beauftragt werden kann“, wie Anna-Carina Hagenkötter, Pressesprecherin des Landkreises Südliche Weinstraße, mitteilt. Das Projekt Werkstatt ist der Verein für Soziale Rechtspflege Südpfalz. Eine Antwort aus Edenkoben erhielt der EWW indes nicht. Edenkobens Verbandsbürgermeister Olaf Gouasé erklärte das auf Anfrage damit, dass seine Mitarbeiter ja ebenfalls nicht wissen könnten, wo die Reifen liegen, wenn die Kreisverwaltung dies schon mit ihrem geografischen Informationssystem Synergis nicht rausbekomme. Also wurde der EWW am Mittwoch noch mal aktiv: Er versuchte, die Umgebung über das Informationssystem einzugrenzen. Das Projekt Werkstatt bekam dann eine Karte mit einem größeren Suchbereich zugesandt, so Hagenkötter. „Das hat sich jedoch inzwischen überholt, da der EWW von der Verbandsgemeinde Maikammer die Lagekennzeichnung mit Plan erhalten hat, da die Fundstelle auf der Gemarkung St. Martin liegt.“ Bei der Verbandsgemeinde Maikammer hatte man am Mittwoch auf Nachfrage der RHEINPFALZ noch fieberhaft überlegt, wo die Stelle mit den Altreifen sein könnte – und es dann ganz offensichtlich herausgefunden. Am selben Nachmittag also gab der EWW die exakten Angaben zur Fundstelle laut Hagenkötter dem Projekt Werkstatt weiter, das die Reifen gestern Morgen abholte. Geht doch! Auch wenn sich die Verwaltungen in dieser Sache schwer getan haben, bleibt deren Einsatz gegen die Umweltsünder richtig und notwendig. Viele scheinen zu vergessen, dass ihnen – mal ganz abgesehen von der unnötigen Sauerei in der Landschaft – beim illegalen Entsorgen alter Autoreifen Geldstrafen in Höhe von 250 bis 2500 Euro winken. Sofern sie erwischt werden. Die Kosten für den Einsatz des Projektes Werkstatt auf der St. Martiner Gemarkung übernimmt übrigens der Landkreis – und damit der Steuerzahler. 50-mal im Jahr beauftragt der EWW nach Angaben der Kreisverwaltung den Landauer Verein damit, illegal abgelieferten Müll einzusammeln. Die Hinweise darauf kommen von Bürgern, Gemeinden oder der Polizei.

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