Kreis Kusel „Wir können nur so klingen “

Lars Lunova ist Schlagzeuger bei Sin/City. Er und seine Bandkollegen stehen für gradlinigen Rock.
Lars Lunova ist Schlagzeuger bei Sin/City. Er und seine Bandkollegen stehen für gradlinigen Rock.

„Straighten Rock, immer geradeaus“: Das haben sich die Rockmeister von AC/DC vor rund 45 Jahren auf die Fahne geschrieben. Es ist auch die Devise der Zweibrücker Tribute-Band Sin/City. In diesem Jahr feiert die Band ihr 25-jähriges Bestehen mit einer Ganz-Jahres-Tour. Am Samstag führt sie der Weg auch ins Lauterer Irish House – zum 14. Mal in 25 Jahren. Die RHEINPFALZ hat vorab mit Schlagzeuger Lars Lunova gesprochen.

Das 25. Jubiläum für Sin/City ist eine ordentliche Leistung! Worin liegt das Geheimnis, so viele Jahre Rock `n` Roll heil zu überstehen?

Das Geheimnis ist, dass wir alle von jung an Kumpels sind. Und natürlich unsere Liebe für AC/DC. Jürgen Gegner (Rhythmusgitarre) und ich haben die Band 1993 gegründet. In diesem Jahr kam dann auch Bassist Patrik Apel dazu. Wir drei sind der harte Kern der Band. Schon bevor wir die Band gegründet haben, hatten wir einen internen Wettbewerb laufen, wer AC/DC live am häufigsten gesehen hat. Ich selbst habe sie, glaube ich, 45 Mal gesehen. Jürgen hat sie 50 Mal gesehen. Das wurde so schlimm, dass wir der Band auf ihren Europatourneen hinterhergefahren sind. Irgendwann haben wir aufgehört zu zählen. Angus Young ist der Gitarrist, der mich durch meine Jugend gebracht hat. Und Phil Rudd hat mich als Schlagzeuger am meisten geprägt. Wir wollten AC/DC einen Tribut zollen. Aber wir hätten selbst niemals gedacht, dass es so lange gehen würde. Warum hat es Ihnen die Band AC/DC so angetan? AC/DC spielen straighten Rock – also immer geradeaus. Das mögen und wollen wir auch. Wir sind alle keine Supertechniker, aber was wir spielen, ist genau auf den Punkt. Das ist das Fundament. Sie haben den Sound offenbar so sehr verinnerlicht, dass selbst ihre Eigenwerke, die Sie schon sehr früh ins Cover-Programm eingebaut haben, als AC/DC-Songs durchgehen könnten. Imitieren Sie absichtlich den AC/DC-Sound auch in Ihren eigenen Songs oder können Sie schon gar nicht mehr anders klingen? Wir können und wollen nicht anders! Wir wollen nicht Motörhead spielen oder wie Motörhead klingen. Wir wollen nicht Iron Maiden spielen oder wie Iron Maiden klingen. Wir wollen AC/DC spielen und wir können auch nur so klingen. Das geht so weit, dass wir unsere eigenen Songs live spielen und die Leute anschließend fragen: „Boah, auf welchem AC/DC-Album ist denn das drauf?“ Das ist für uns natürlich ein großes Lob, weil es bedeutet, dass es gar nicht auffällt, dass Songs wie „Rock the Nations“ gar nicht von AC/DC, sondern von uns sind. Als reine Coverband zu existieren, hätte Sie aber nicht glücklich gemacht? Nein, wir wollten nie nur covern, weil unsere eigene Kreativität in uns drin steckt und raus will. Das macht es für uns selbst auch spannend, eigene Ideen zu entwickeln. Zum 20-Jährigen gab es 2013 direkt ein neues Sin/City-Studioalbum. Darauf haben Sie für das 25. Jubiläum verzichtet, weil – Zitat Jürgen Gegner – „wir nicht mehr so romantisch sind zu glauben, dass wir heute noch ein ganzes Album verkaufen könnten“. Wieso nicht? Wir glauben, dass es mit den Alben und CDs irgendwann rückläufig wird. Der Prozess ist durch das Download-Verfahren schon eingetreten. Aber mit dem Songschreiben und -produzieren wollen wir deshalb natürlich nicht aufhören. Wir möchten lieber vier bis fünf Songs übers Jahr verteilt auf den gängigen Kanälen als „Album-Ersatz“ herausbringen. Wir arbeiten zum Beispiel gerade an unserem neuesten Song „Rock ’n’ Roll Hijack“. Dazu wird es im Lauf des Jahres auch ein Video geben. Auch auf eine große Rockparty mit verschiedenen internationalen Gastbands, wie Sie sie zum 20-Jährigen in Ihrer Heimat Zweibrücken aufgezogen haben, wurde diesmal verzichtet und stattdessen eine ganzjährige Geburtstags-Tournee organisiert. Wieso das? Das hat ein bisschen was mit dem Betreiber der Festhalle in Zweibrücken zu tun. Dort haben wir das Festival 2013 organisiert. Das Ding war ausverkauft, mit etwa 2500 Leuten. Da wollten wir zum 25-Jährigen eigentlich nicht zurückstecken. Aber wir kamen mit dem Betreiber auf keinen gemeinsamen Nenner. Deshalb haben wir die Tour organisiert. Dazu haben wir teilweise ebenfalls befreundete Gastbands eingeladen. Und es wird zwei Highlights geben: Erstens eine größere Veranstaltung am 6. Oktober in der Festhalle in Blieskastel. Zweitens spielen wir in diesem Jahr wieder auf dem Stadtfest in Zweibrücken, auf dem wir alle zwei Jahre auftreten. Ebenfalls mit einigen befreundeten Bands aus dem Ausland! Aber erst mal rocken wir das Irish House in Kaiserslautern– zum immerhin 14. Mal. Info —Das Jubiläumskonzert von Sin/City im Lauterer Irish House beginnt am Samstag um 20 Uhr. −Karten gibt im Vorverkauf und an der Abendkasse.

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