Eßweiler Unerwartet hoher Überschuss im Forstetat

Der Holzverkauf lief im vergangenen Jahr besonders gut.
Der Holzverkauf lief im vergangenen Jahr besonders gut.

Der Forstetat für das Jahr 2021 sorgte in der Sitzung des Eßweilerer Orstgemeinderats am Dienstag für eine Überraschung. Statt eines prognostizierten Defizits von 1150 Euro bescherte der Wald der Gemeinde einen Überschuss von 14.387 Euro.

Verantwortlich für den außergewöhnlichen Gewinn waren nach Angaben von Revierförster Benedikt Buss zwei Faktoren: Zum einen wurden bereits Ende 2020 in größerem Umfang Eichen eingeschlagen, deren Stammholz man äußerst gewinnbringend vermarkten konnte, zum anderen hatte das Forstamt Kusel eine sogenannte Bundeswaldprämie beantragt, durch die ein Zuschuss von 12.590 Euro in den Waldetat floss. Wie Buss ausführte, konnte die Prämie einmalig im Zusammenhang mit der Pefc-Zertifizierung der Waldbewirtschaftung beantragt werden. „Mit der Pefc-Zertifizierung können wir beispielsweise den Sägewerken als unseren Großkunden garantieren, dass die Eßweilerer Wälder nachhaltig bewirtschaftet werden. Das spielt bei der Vermarktung mittlerweile eine große Rolle“, erläuterte der Revierförster.

Deutlich geringer als im vergangenen Jahr fallen die Walderträge für dieses und das kommende Jahr aus. Sowohl für 2022 als auch für 2023 hat das Kuseler Forstamt einen Gewinn von rund 660 Euro ausgewiesen. Allerdings hätten sich die aktuellen Entwicklungen bei den Kraftstoffpreisen und auf dem Holzmarkt zum Zeitpunkt der Kalkulation nicht im derzeitigen Umfang abgezeichnet, so dass die Zahlen im Etat wenig belastbar seien, schränkte der Revierförster ein.

Genug Holz für die Bürger

Auf Anfrage aus dem Rat erklärte Buss, dass man trotz des Schneebruchs versuche, in diesem Jahr eine „einigermaßen normale Holzernte einzufahren“. Während die Preise auf dem Holzmarkt in diesem Jahr noch relativ stabil seien, rechne das Forstamt für das kommende Jahr mit einer deutlichen Verteuerung für Stammholz.

Nicht betroffen davon seien die Preise für Brennholz, die zumindest bis 2023 auf dem aktuellen Niveau blieben. Für am Weg gepoltertes Hartlaubholz wie Buche oder Eiche müssen Selbstwerber in Eßweiler 52 Euro pro Festmeter zahlen, Nadelholz kostet 35 Euro pro Festmeter. Auf Nachfrage von Ortsbürgermeister Peter Gilcher versicherte Benedikt Buss, dass alle Eßweilerer Bürger, die in diesem Jahr Polterholz bestellen, dies im kommenden Jahr auch erhalten werden. „Wir bedienen mit dem Holz aus dem Eßweilerer Wald primär die Bürger aus Eßweiler. Erst wenn sich zum Ende des Jahres abzeichnet, dass Polter nicht im Ort verkauft werden können, vermarkten wir sie über das Forstamt kreisweit“, sagte der Revierförster. Allerdings lehne er es ab, Holz „auf Vorrat“ einzuschlagen, das dann im Extremfall im Wald verrotte.

Förster begrüßt Beitritt zu Forstzweckverband

Den Beitritt zu einem Forstzweckverband, bei dem alle Waldstücke in der Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein unter einer Regie bewirtschaftet werden, begrüßt der Revierförster. Unter anderem spare sich die Ortsgemeinde dadurch einen Teil der Kosten für die Berufsgenossenschaft, was die Ertragslage für die Gemeinden etwas verbessere.

Der Rat genehmige einstimmig die Forstwirtschaftspläne für dieses und das nächste Jahr und nahm das gute Betriebsergebnis von 2021 zur Kenntnis.

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