Kusel Sicherheit und AfA-Erweiterung: Rund 400 Teilnehmer bei Demonstration

Der Demonstrationszug führte unter anderem durch die Bahnhofstraße.
Der Demonstrationszug führte unter anderem durch die Bahnhofstraße.

Mehr als 400 Demonstranten zogen am Montagabend durch die Kuseler Innenstadt. Manche führten dabei ihren Hund aus, andere holten sich noch schnell ein Eis in der Waffel, aber der Anlass war bei allen der gleiche: Sie fühlen sich in der Kreisstadt nicht mehr sicher. Als Grund werden stets Geflüchtete genannt, die in der AfA auf dem Windhof leben. „Ich will nichts mit Nazis zu tun haben“, betonte eine Teilnehmerin. Aber es werde zu viel, der Sozialstaat werde ausgenutzt. „Die Entwicklung macht mir Angst“, sagte sie. Auch dass sich Frauen nachts nicht mehr auf die Straße trauen könnten, war von vielen Demonstranten zu hören. „Dem muss man einen Riegel vorschieben“, wurde gefordert. Abends sehe man keinen der Kuseler „Ureinwohner“ mehr in der Stadt. Ein Teilnehmer störte sich an der hohen Anzahl Geflüchteter: „Das sind über 1000 und es werden mehr – und das in einer Stadt mit 5000 Einwohnern. Das Verhältnis passt nicht.“

Stadtbürgermeister Jochen Hartloff beobachtete die Menschen, die durch die Bahnhofstraße hoch zum Rathaus zogen. „Es sind viele, keine Frage“, sagte er. Den Organisatoren habe er bereits ein Gesprächsangebot gemacht. „Deshalb bin ich da, das ist mein Job. Mein Job ist aber auch zu schauen, wie man den Laden zusammenhält“, erläuterte Hartloff. Er verstehe, dass manche Leute Ängste haben. Aber: „Eine Gesamtsituation wird man kaum verändern.“

Nach etwa einer halben Stunde und zwei Runden am Rathaus vorbei, sammelte sich die Menge wieder am Kreisel am Netto-Supermarkt, wo der Marsch auch begonnen hatte. Die Demonstration verlief durchgehend friedlich. Lediglich einige Autofahrer mussten Wartezeiten in Kauf nehmen. Die Polizei begleitete die Demo und regelte den Verkehr.

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