Kreis Kusel Mit neuem Coach gegen Spitzenreiter

WALDMOHR/JETTENBACH. Spiel eins nach der 15-monatigen Ära Babak Anisi beschert Bezirksligist SG Waldmohr/Dunzweiler die denkbar schwerste – oder doch eher leichteste? – Aufgabe: Der Absteiger erwartet am heutigen Samstag (16 Uhr) ausgerechnet Ligaprimus VfB Reichenbach. Der TuS Jettenbach hat ebenfalls Heimrecht. Der Aufsteiger empfängt morgen (15 Uhr) den TV/SC Hauenstein.

„So ist halt das Geschäft“, hat der bisherige Spielertrainer Babak Anisi die Trennung vom Landesliga-Absteiger (wir berichteten gestern ausführlich) lapidar kommentiert, durchaus auch einige Gründe für die Misere genannt. Doch mag der Stachel auch tief sitzen: Ganz Sportsmann, hat Anisi aufs Waschen womöglich schmutziger Wäsche ebenso verzichtet wie zuvor VfB-Sportchef Lutz Bockhorn. Man darf sich gerne mal wieder begegnen. Wo und bei welcher Gelegenheit, das ist offen: Anisi weiß noch nicht, wo er sich fit halten wird. Zunächst will der in Otterberg beheimatete 32-Jährige den Trainerschein machen. Beim Schlusslicht SG Rieschweiler II haben die Rothenfelder eine unterirdische Vorstellung geboten. „Und jetzt Reichenbach“, stöhnt Bockhorn. Wobei er auch sagt: „Zu verlieren haben wir ja nichts.“ Ausgerechnet zum Gastspiel der Reichenbacher, die in sechs Partien erst zwei Punkte haben liegen lassen, verschärft sich die personelle Not der Gastgeber noch mal immens. Karl Nusshag, seit Saisonbeginn Träger der Kapitänsbinde, sprintet nicht nach dem Ball, sondern hüpft in den Stand der Ehe. Ausfallen wird zudem heute aus beruflichen Gründen Fabian Schmitt. In Anisi fällt ein weiterer Defensivspieler weg. Damit haben sich für Günter Bachmann die personellen Überlegungen weitestgehend erübrigt – denn die Mannschaft stellt sich von selbst auf. Dass da elf fitte Spieler auflaufen, ist angesichts des nicht sehr ausgeprägten Trainingsfleißes einiger Akteure kaum zu erwarten. Die kommenden Wochen werden also sicherlich kein Zuckerschlecken für VfB-Urgestein Bachmann. Der neue Teamchef hat in der so vermurksten Landesliga-Runde des Vorjahres noch das Trikot des VfB getragen, dann aber seine Karriere beendet. Zuvor hatte Bachmann 2012/2013 eine Saison lang als Trainer gearbeitet, beim SV Herschweiler-Pettersheim (C-Klasse) erstmals verantwortlich eine Aktiven-Mannschaft geführt. „Er hat spontan zugesagt, uns in dieser schwierigen Situation zu helfen“, sagte VfB-Sportchef Lutz Bockhorn. Ob dies nun eine Zusammenarbeit zunächst bis zum Saisonende oder vielleicht sogar auf Dauer werden könne? Darüber habe man bislang keinerlei Worte verloren. „Er hilft uns – und das ist vorrangig. Alles weitere muss man sehen“, sagte Bockhorn. Es gelte jetzt erst einmal, Mannschaft und Verein wieder in ruhigere Fahrwasser zu steuern. In guten Fahrwassern ist der Bezirksliga-Neuling aus Jettenbach unterwegs. „Das war schon immens wichtig – fürs Konto wie auch für das Selbstvertrauen“, sagte TuS-Coach Frank Geib mit Blick auf den 2:0-Auswärtserfolg vor Wochenfrist bei der SG Göllheim-Dreisen. Geib räumt ein, dass er bei zuvor drei Niederlagen in Folge schon ein bisschen ins Grübeln gekommen sei; was, wenn die Partie wieder nichts Zählbares bringt? „Die Mannschaft hat ja auch in den letzten Spielen durchaus Ansprechendes gezeigt. Wir sind aber eben nicht belohnt worden.“ Das war in Göllheim anders – die Punkte hätten sich seine Schützlinge durchaus verdient, meint der Trainer. Die SG zählt zu jenen, die der TuS wohl hinter sich lassen muss, will er in der Liga bestehen. Dass der TV/SC Hauenstein (Platz zwölf) hinter den auf Rang zehn notierten Gelb-Schwarzen steht, hält Geib hingegen nur für eine Momentaufnahme. „Die werden am Ende viel weiter vorn zu finden sein.“ Wenn’s ein Punkt wird, wäre Geib erst mal zufrieden. Verzichten muss er morgen auf Christopher Molter und weiterhin auf Tim Fickert. (cha)

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