Kusel/Homburg Landrat: Jobabbau an der Saar trifft Pfalz hart

Otto Rubly
Otto Rubly

Die Krise der saarländischen Industrie macht dem Kuseler Landrat Otto Rubly große Sorgen. Der Arbeitsplatzabbau bei Michelin und Bosch in Homburg, bei ZF in Saarbrücken und bei Ford in Saarlouis treffe den Landkreis Kusel besonders hart. Er fordert Hilfen.

Rubly verweist darauf, dass die Bewohner des Kuseler Landes ihren Arbeitsplatz überwiegend außerhalb der Kreisgrenzen finden. 18.000 Auspendlern stehen nur 4000 Einpendler gegenüber. Von allen Auspendlern fährt über ein Drittel täglich ins Saarland zur Arbeit: 6300 Menschen.

4000 der Pendler ins Saarland verdienen ihr Brot im Saar-Pfalz-Kreis, und zwar hauptsächlich in Homburg in der Automobilzulieferindustrie: bei den Firmen Bosch, Michelin und Thyssenkrupp-Gerlach, aber auch in der Uniklinik oder in St. Ingbert bei Festo. Die übrigen 2300 sind bei Firmen wie ZF in Saarbrücken, Eberspächer in Neunkirchen oder Ford Saarlouis beschäftigt.

Gerade Unternehmen der Automobilindustrie bauen derzeit in drastischen Schritten Arbeitsplätze ab. Bei Ford in Saarlouis gehen bis zu 4800 Jobs verloren, bei Michelin in Homburg definitiv 800. Und die Industriegewerkschaft (IG) Metall warnt jetzt auch vor einem weiteren, kräftigen Arbeitsplatzabbau bei Bosch in Homburg, wo in den vergangenen Jahren bereits 2700 Jobs von den einst 7300 gestrichen wurden.

Diese Entwicklung besorgt Landrat Rubly (CDU) auch deshalb, weil es im Kreis Kusel selbst nur 12.600 Arbeitsplätze gibt. So wenige wie in keinem anderen Landkreis in Deutschland. Das Stottern des Industriemotors im Saarland wirke sich auf die Westpfalz und besonders auf den Kreis Kusel außerordentlich stark aus. Rubly: „Sehr viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus unserem Landkreis und damit auch deren Familien sind von den Arbeitsplätzen im Saarland abhängig, gerade von denen in der Automobilindustrie.“

Vor diesem Hintergrund bedauert es der Landrat, der in wenigen Tagen 67 Jahre alt wird, dass „die Region Kusel bei Fördermaßnahmen nicht beachtet wird“. Der große Arbeitsplatzabbau finde zwar nicht im Kreis selbst statt, aber unmittelbar daneben und betreffe den Kreis Kusel damit genauso wie beispielsweise die Landkreise im benachbarten Saarland.

Weitere Informationen zur Situation bei Bosch hier und zur Gesamtsituation in der Saar-Industrie hier.

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