Kreis Kusel Kurze Dienstfahrt zum Top-Favoriten

In Steinwenden wird der SVN – im Bild David Balsitis – „ein anderes Gesicht zeigen als in Fehrbach“, verspricht Trainer Jochen P
In Steinwenden wird der SVN – im Bild David Balsitis – »ein anderes Gesicht zeigen als in Fehrbach«, verspricht Trainer Jochen Pfaff.

«Nanzdietschweiler.» Das war deutlich: Mit 1:6 verlor Landesligist SV Nanz-Dietschweiler vor Wochenfrist bei Aufsteiger FC Fehrbach. Und es wird nicht einfacher: Am morgigen Samstag (16 Uhr) muss der SVN bei keinem Geringeren als dem derzeitigen Tabellenführer in Steinwenden antreten.

Als „hartes Brot“ bezeichnet SVN-Coach Jochen Pfaff die deutliche Niederlage in Fehrbach. „Ich habe aber immer gesagt, dass dieser Tag kommen wird“, ergänzt der Trainer, der mit der Niederlage selbstkritisch umgeht. „Wir haben dort nicht verloren, weil Fehrbach übermächtig war, sondern weil wir einfach selbst nicht gut waren und nie an die Leistungen aus den vergangenen Spielen anknüpfen konnten.“ Sein Team habe vom Anpfiff weg nicht richtig ins Spiel gefunden, erst ab der 30. Minute sei man etwas besser in die Partie gekommen – da stand es aber bereits 2:0 für den Gegner. Eine rote Karte für Niklas Wenz und eine gelb-rote Karte für Eduard Deschtschenja taten ihr Übriges. „Rot für Wenz war eine Frechheit und völlig überzogen, weil das Foul von einem Fehrbacher ausging. Der Platzverweis von Edu wegen Meckerns ärgert mich aber noch viel mehr. Da muss sich ein so erfahrener Spieler einfach besser im Griff haben“, kritisiert Pfaff. Vor der morgigen Partie in Steinwenden spricht nun nicht viel dafür, dass der SVN zurück in die Erfolgsspur findet, denn die Bilanz des Gegners ist in dieser Saison bislang makellos: Aus acht Spielen stehen die Maximalausbeute von 24 Punkten und ein sagenhaftes Torverhältnis von 26:3 Treffern zu Buche. Am vergangenen Wochenende schlug der SVS den Tabellendritten TSC Zweibrücken auswärts mit 2:0. Aber was macht den SVS in dieser Saison so stark? „Die Neuzugänge, ganz klar“, ist sich Pfaff sicher. Spieler wie beispielsweise Dennie Schmidt haben bereits Erfahrung in höheren Klassen gesammelt und bringen noch mehr spielerische Klasse in das Team um Spielertrainer und Ex-FCK-Profi Daniel Graf. Pfaff: „Die haben bislang in dieser Saison alles dominiert und werden gerade im Lokalderby gegen uns diese Serie weiter ausbauen wollen.“ Sein eigenes Personal bereitet dem SVN-Trainer derzeit wenig Sorgen – nur Jeremias Bernd fehlt morgen aus privaten Gründen. Der zuletzt angeschlagene Aaron Weber kann dafür aber möglicherweise wieder auflaufen, und ansonsten habe das Team „lediglich ein paar kleinere Blessuren“ zu verzeichnen. Eduard Deschtschenja darf trotz des Platzverweises in der Vorwoche wieder mitkicken, lediglich Innenverteidiger Niklas Wenz muss nach seiner roten Karte in Fehrbach morgen zuschauen. Sieht Pfaff eine realistische Chance, aus Steinwenden etwas Zählbares mitzunehmen? „Klar! Wir werden zumindest ein anderes Gesicht zeigen als in Fehrbach“, ist sich der Coach sicher. Also Beton anrühren und mit aller Kraft auf ein torloses Remis oder den eigenen Glückstreffer hoffen? „Auf keinen Fall. Wenn du gegen die nur hinten drin stehst, kriegst du dort die Hütte voll. Das kann dir zwar auch passieren, wenn du versuchst mitzuspielen, aber wir wollen mutig auftreten.“ Zwar werde der SVN wohl mit einer etwas defensiveren Grundausrichtung als in den Heimspielen auflaufen, aber immer darauf bedacht sein, sich bietende Chancen auch zu nutzen und nach Ballgewinnen mutig nach vorne zu spielen. „Und wenn es dann nicht reichen sollte, haben wir wenigstens alles versucht. Aber einen Punkt würde ich schon gerne mitnehmen“, sagt Pfaff.

x