Kreis Kusel Einfachere, schwierigere Mission

«GLAN-MÜNCHWEILER.» „Nur bis Mai – und dann gehe ich wieder in den Ruhestand“: In Trainer-Rente war er ja eigentlich schon. Jetzt aber ist Albert Gras zurück. Der Polizeibeamte füllt seit Januar die Freizeitrolle des Feuerwehrmanns beim A-Klasse-Klub TuS Glan-Münchweiler aus. Die ersten zwei Partien unter Gras’ Ägide standen indes unter keinem guten Stern. Und die anstehende am Sonntag (15 Uhr) beim FC Queidersbach lässt die Hoffnungen nicht gerade in den Himmel schießen.

Von der Tabellensituation her einfacher – aber trotzdem schwieriger: So schätzt Albert Gras die Lage heute gegenüber damals ein. Damals, Anfang 2013, stand der TuS ebenfalls im Winter ohne Trainer da. Die Mannschaft hockte zu dieser Zeit tief unten im Tabellenkeller fest. Gras übernahm – und hievte das Team in der „Restrunden-Tabelle“ auf Rang drei. Der TuS blieb in der Liga, Gras hatte seine Mission mehr als erfüllt. Jetzt hat das Telefon erneut geklingelt. Nicht verwunderlich, dass sich die Verantwortlichen beim TuS noch an die erfolgreiche Arbeit erinnert haben, die Gras geleistet hat. „Ich hatte damals bestimmt gesagt: Das war’s aber jetzt“, blickt Gras zurück. Und doch hat er wieder seine Zusage gegeben. „Es ist damals gut gelaufen, es hat auch richtig Spaß gemacht“: Sicherlich hat die schöne Erinnerung dazu beigetragen, dass Gras sich wieder zu einem Ja durchgerungen hat. Diesmal hat er eine Mannschaft im Liga-Mittelfeld vorgefunden. Der Vorsprung auf die Keller-Regionen jedoch, der droht weiter zu schmelzen. „Ich bin schon besorgt, dass es noch eng werden könnte“, räumt Gras ein. Auch wenn es womöglich im Mai nur zwei Absteiger gibt, Schlusslicht SSC Landstuhl wohl die Kurve nicht mehr kriegen wird, der SV Lauterecken die Liga freiwillig verlässt: „Wir wollen uns natürlich nicht darauf verlassen und mit dem drittletzten Platz zufrieden sein“, betont der Interimscoach. „Klar: Wir werden auch noch Spiele gewinnen“, sieht der Trainer auch keineswegs völlig schwarz. Was indes zur Besorgnis Anlass gibt, ist die momentan so prekäre personelle Lage. Am vergangenen Sonntag hatte der Trainer gerade mal 13 Spieler aufbieten können, von denen einer nur mal kurz in der Heimat war, ein anderer noch heftig an Grippefolgen litt. „Sieben Leute haben gefehlt“, sagt Gras seufzend. Gut: Jene, die krankheitsbedingt haben passen müssen, werden wieder zurückkommen. Was aber richtig weh tut: Philipp Rech spielt so schnell nicht mehr. Der bisherige Top-Goalgetter des Teams hat sich bei Gras’ Premieren-Spiel den Fuß gebrochen. Gras:„Der hatte schon 15-mal getroffen, hätte hochgerechnet mehr als 20 Tore gemacht. So einen kann man nicht ersetzen.“ In Valerie Florkowski hat sich ein weiterer Leistungsträger verabschiedet, der aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr spielen könne. Und dann ist da natürlich noch die Lücke, die Andre Reidenbach hinterlassen hat. „So fehlt der Mannschaft auch noch der stärkste Defensivmann“, sagt der Trainer. Reidenbach hatte seinerzeit Gras’ Nachfolge angetreten – jetzt, nach Reidenbachs eigener Rückzugsentscheidung als Konsequenz interner Unstimmigkeiten – ist der Vorgänger auch der Nachfolger. „In Queidersbach werden wir keine Bäume ausreißen“, erwartet Gras beim Zweiten keine Wunderdinge von seinem letzten Aufgebot. In drei Wochen aber soll’s dann wieder besser ausschauen: „Und dann werden wir auch wieder Punkte holen.“ Spiele im Überblick A-Klasse Kusel-Kaiserslautern: SV Steinwenden II - FV Kusel (So, 13.15), SG Hüffler-Wahnwegen - TuS Schönenberg, SSC Landstuhl - SV Kohlbachtal, FC Queidersbach - TuS Glan-Münchweiler, FV Kindsbach - TSG Wolfstein-Roßbach, SV Lauterecken - TSG Burglichtenberg, SV Spesbach - SG Bruchmühlbach-Miesau (alle So 15); SV Lauterecken - SG Hüffler-Wahnwegen (Mi 19), SSC Landstuhl - FC Queidersbach (Do 19.30) A-Klasse Bad Kreuznach: SV Medard - SG Nordpfalz (So 15)

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