Kreis Kusel Bunte Akzente auf Holz

Gut besucht war die vom örtlichen Kulturverein initiierte vierte Auflage der „Kunst in alten Mauern“ am Sonntag in Kappeln. Die Bandbreite reichte von Skulpturen über Fotografien bis hin zu Gemälden und Filzkunst. Die alten Sandsteinmauern sorgten erneut für ein besonderes Ambiente.

Kunstliebhaber aus nah und fern besuchten das Anwesen nahe der Kirche bereits am Morgen. In verschiedenen Nebengebäuden präsentierten die Künstler ihre Arbeiten. Der in Korweiler lebende Kunsthandwerker Steffen Hahn zeigte seine aus alten Materialien, fernab ihrer ursprünglichen Nutzung, gefertigten skurrilen Figuren und Gestalten. Seine Collagen aus Brieffragmenten, die bis zum 18. Jahrhundert zurückreichen, sind teilweise mit Miniaturpuppen kombiniert. Hahn und seine Ehefrau freuten sich über die gute Organisation und die Möglichkeit, in der urigen Atmosphäre im alten Gemäuer ausstellen zu können. Die Hunsrückerin Dorothee Schmidt-Kayembe aus Dommershausen stellte ihre Filzkunst mit „allerlei Tüdelüt“ aus. Die Vielseitigkeit des Naturprodukts spiegelte sich auch in den ausgestellten Stücken wieder – vom lebensgroßen Filz-Schaf als Dekorationsstück bis hin zu schmückenden Utensilien für die Wohnung oder Gebrauchsgegenständen wie Umhängetaschen. Ling Strube aus Herborn stellte nicht nur Stillleben und Porträts in Ölfarbe aus, sondern fertigte in der Scheune auch Kohlezeichnungen von Besuchern an. Christine Hahn präsentierte bemalte Edelhölzer, deren Maserungen durch die farblichen Akzente deutlich hervorgehoben wurden, sowie Aquarelle und Acrylgemälde. Die farbenfrohen Fotografien von Blumen der Mörschiederin setzten ebenfalls bunte Akzente. Anita Reichardt aus Idar-Oberstein zeigte Skulpturen aus Ton. Im Mittelpunkt ihrer detailreichen Arbeiten steht der Mensch. Guntra Conradt aus Weilerbach stellte gemeinsam mit ihren Malschülerinnen Anette Moosmann und Frederike Hartmann Acrylgemälde, aber auch farbenfrohe Schals aus. Über einen schmalen Pfad gelangten die Besucher auch zum Anwesen des Kunstschreiners Stefan Weiß, der neben einer imposant gestalteten Treppe auch Schaukelpferde und andere Holzobjekte präsentierte. Auf der Wiese unterhalb des Anwesens konnten die Besucher bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen unter alten Apfelbäumen verweilen und sich mit Getränken und Speisen stärken, oder auch Miriam Brühls „Nail-Art“ begutachten. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Bläserensemble „Querblechein“. „Das ist ’was Besonderes, das wirkt vielmehr als in einem modernen Raum“, kommentierte eine Besucherin die Ausstellung in dem betagten Anwesen. Ob die Ausstellung in dieser Örtlichkeit nochmals stattfinden kann, ist unklar, da der Gebäudekomplex verkauft wird. Ulrich Kreischer, der zweite Vorsitzende des Kulturvereins, ist jedoch zuversichtlich, dass das Vereinsziel Kulturförderung auch weiterhin verwirklicht werden kann. „Uns fällt bestimmt etwas ein, falls wir das Gelände nicht mehr nutzen können“, sagte Kreischer voller Zuversicht.

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