Kreis Kusel Alles riskiert und alles verloren

Marcel Agne (vorne links) holte an Brett eins ein Remis, Volker Schneider (direkt daneben) gewann an Brett zwei. Thallichtenberg
Marcel Agne (vorne links) holte an Brett eins ein Remis, Volker Schneider (direkt daneben) gewann an Brett zwei. Thallichtenberg verlor dennoch mit 2,5:5,5.

«THALLICHTENBERG.» Die Titelträume der Schachspieler des SC Pachmann Thallichtenberg sind am Sonntag wohl geplatzt. Am siebten Spieltag der Zweiten Pfalzliga fiel die Vorentscheidung um die Meisterschaft beim Aufeinandertreffen der bis dahin verlustpunktfreien Spitzenreiter aus Thallichtenberg und Pirmasens. Der SC Pirmasens II behielt mit 5,5:2,5 die Oberhand.

Sowohl Thallichtenberg als auch Pirmasens hatten vor der Begegnung am Sonntag im Geoskop auf Burg Lichtenberg alle Saisonpartien für sich entschieden. „Wir wollen den direkten Wiederaufstieg schaffen“, stellte Pirmasens’ Vorsitzender Michael Müller vor der Begegnung unmissverständlich klar – der SC 1912 war in der vergangenen Spielzeit aus der Ersten Pfalzliga abgestiegen. Für Müller stand fest, dass ein Sieg auf der Burg gleichbedeutend mit dem Titelgewinn sein würde, denn „die anderen Mannschaften haben wohl keine Chance, noch ins Titelrennen einzugreifen“. Thallichtenberg verfüge über eine starke Mannschaft, „der schließlich auch vier ehemalige Pirmasenser Spieler angehören“, sagte Müller. Thallichtenbergs Volker Schneider konnte im Vorfeld keinen klaren Favoriten ausmachen: „Der Ausgang ist völlig offen“, sagte er. In der fast sechs Stunden dauernden Begegnung sah es zeitweise so aus, als laufe es auf ein Unentschieden hinaus. Gleich an mehreren Brettern boten die Gäste ein Remis an, doch die Thallichtenberger lehnten ab. Der Grund laut Mannschaftsführer Marcel Agne: Bei Annahme wäre es wohl zu einem Mannschaftsunentschieden gekommen, und Pirmasens hätte dank des besseren Brettverhältnisses bessere Chancen auf die Meisterschaft gehabt. Also riskierten die Gastgeber alles – und verloren. Am sechsten Brett geriet Marius Herrmanny mit einem Mehrbauern in Zeitnot und verlor die Partie. Auch Andreas Guthmann an Brett sieben, der zuvor noch kein Saisonspiel verloren hatte, musste seinem Gegner zum Sieg gratulieren. Am längsten kämpfte Ulrich Siefert am dritten Brett, verlor jedoch ebenfalls, womit die 2,5:5,5-Niederlage besiegelt war. Seit drei Jahren spielt Thallichtenberg nach dem Abstieg in der Zweiten Pfalzliga. „Nun müssen wir im nächsten Jahr einen weiteren Versuch starten, den Wiederaufstieg zu schaffen“, sagte Agne. Pirmasens sei wie Thallichtenberg mit stärkster Mannschaft angetreten und habe verdient gewonnen. Die Pirmasenser haben somit ihr Saisonziel geschafft. So spielten sie Marcel Agne – Artur Yeganyan 0,5, Volker Schneider – Helmut Ortinau 1:0, Ulrich Siefert – Klaus Diehl 0:1, Tobias Burkhardt – Herbert Dietzsch 0,5, Marius Herrmany – Michael Müller 0:1, Paul Ebelshäuser - Denis Clauer 0:1, Andreas Guthmann – Daniel Marhöfer 0:1, Bert Schwarz – Arno Woll 0,5

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