Lauterecken-Wolfstein Überspannung im Nordkreis: Kuseler Kanzlei reicht Klage ein

Niemand will an der Überspannung Schuld sein.
Niemand will an der Überspannung Schuld sein.

Die Überspannung, die für einen langen Stromausfall im Kuseler Nordkreis sorgte und etliche Geräte beschädigte, liegt bereits ein halbes Jahr zurück. Die Geschädigten werden seitdem immer wieder vertröstet, die Schuldfrage hin- und hergeschoben. Nun bleibt nur noch der Weg vor Gericht.

In mehr als 300 Privathaushalten und Firmen im Kuseler Nordkreis sorgte eine Überspannung am 3. Oktober für Schäden an diversen Elektrogeräten. Besonders Heizgeräte, zum Beispiel Durchlauferhitzer, wurden in Mitleidenschaft gezogen, aber auch Internet-Router und größere Maschinen von Firmen wurden beschädigt. Auf Schadensersatz pochen die Betroffenen seither vergeblich.

Der Netzbetreiber, die Pfalzwerke Netz AG, erklärte früh nach dem Vorfall, nicht für die Schäden verantwortlich zu sein. Viel mehr habe sich eine Windkraftanlage in Einöllen nicht rechtzeitig vom 20-Kilovolt-Netz entkoppelt, was letztlich zur Überspannung geführt haben soll. So lautete zumindest das Ergebnis einer Untersuchung der Pfalzwerke.

Windparkbetreiber weist Schuld ebenfalls von sich

Doch auch der Betreiber der Windkraftanlage, die Windpark Einöllen GmbH und Co. KG, streitet jegliche Schuld ab. Über eine Düsseldorfer Anwaltskanzlei wurde den Betroffenen Anfang Februar mitgeteilt, dass auch hier keine Schadensersatzzahlungen zu erwarten seien. Eine eigene Analyse sei zu einem anderen Ergebnis gekommen als jene der Pfalzwerke.

Bis heute – mehr als sechs Monate nach der Überspannung – haben die Geschädigten kein Geld gesehen. Dies soll nun auf juristischem Wege eingeklagt werden. Jürgen Maino, Metzger und Betroffener, berichtet der RHEINPFALZ, dass die Kuseler Anwaltskanzlei „Göhring, Wallé & Meisinger“ bereits Klage erhoben habe. „Alle Geschädigten können ihre Ansprüche in der Kanzlei melden“, ergänzt er. Vorerst müssen alle Beteiligten allerdings noch mehr Geduld aufbringen. Maino rechnet mit einem langen Prozess – und damit noch mehr Wartezeit auf einen möglichen Schadensersatz.

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