Kusel „Wir sind eingekesselt in alle Richtungen“

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Wie geht es weiter mit der Realschule plus an der Glantalschule? Deren Zukunft steht in den Sternen, denn die Schülerzahlen gehen zurück. Die jetzige fünfte Klasse besteht nur noch aus zwölf Jungen und Mädchen – damit wird die geforderte Zweizügigkeit bei Weitem nicht erreicht. Mindestens 25 Schüler müssten es sein.

Diana Assmann, Leiterin der Grund- und Realschule plus, und Bürgermeister Klaus Schillo erläutern im Gespräch mit der RHEINPFALZ die Hintergründe. Die Leitlinien für ein wohnortnahes Schulangebot fordern mindestens 181 Schüler – an der Glantalschule sind es zurzeit 175, also sechs weniger. Das wäre noch nicht das Problem, das Problem sind die sinkenden Schülerzahlen der Zukunft. Von den 69 Viertklässlern des vergangenen Schuljahres in der gesamten Verbandsgemeinde gingen nur zwölf in die Realschule plus nach Glan-Münchweiler. „Wo nur wenige Einwohner sind, gibt es Ausnahmereglungen“, schildert die Rektorin das Vorgehen der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD). Doch es wurden auch schon Realschulen geschlossen, zum Beispiel in Baumholder. „Das wollen wir natürlich nicht“, betont Schillo. Denn eine weiterführende Schule sei wichtig für die Infrastruktur der Verbandsgemeinde. „Wir sind eingekesselt in alle Richtungen“, schildert Assmann das Angebot an weiterführenden Schulen ringsum. Die Schulstrukturreform fördere die Integrierten Gesamtschulen – im Umkreis liegen die IGS in Schönenberg-Kübelberg/ Waldmohr und die in Landstuhl. Dort wird die Oberstufe bis hin zum Abitur angeboten. Eine große Konkurrenz sei auch die private Realschule St. Katharina in Landstuhl. „Es gehen auch Kinder zum Beispiel aus Herschweiler-Pettersheim nach Homburg“, weiß die Schulleiterin. Dorthin gebe es eine gute Busverbindung. „Jede Schule kämpft um die Schülerzahlen“, sagt Assmann. Etwa mit Tagen der offenen Tür oder Schnupper-Vor- und -Nachmittagen. Die Glantalschule könne nicht mit den freiwilligen Angeboten großer Schulen konkurrieren. Auch soll es ab der sechsten Klasse Wahlpflichtunterricht in vier Fächern geben – wie aber zwölf Kinder verteilen? Deswegen könne das Angebot in Glan-Münchweiler nicht gehalten werden. Punkten könne die Schule eben nur damit, dass sie so klein sei. „Bei uns ist kein Schüler eine Nummer“, betont die Rektorin. Gerade in den kleinen Klassen könne man sich der Bedürfnisse jedes Schülers annehmen, Kinder aufbauen und stärken. In Grund- und Realschule plus gebe es ein engagiertes Kollegium mit 22 Lehrern und zwei Referendaren. Kinder, die neu nach Glan-Münchweiler kämen, lobten immer als Erstes, dass es so klein und familiär sei. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde weist darauf hin, dass man noch nicht wisse, wie sich die Flüchtlingszahlen in Zukunft auf die Schulen auswirken. Auch die Dreierfusion der Verbandsgemeinden ab 2017 könne sich niederschlagen. Die Schulstruktur gebe vor, dass kleine Schulen nicht mehr bestehen könnten, ist Assmann überzeugt. Deswegen werde wohl auch die ADD bald ein Prüfverfahren einleiten. „Ich hoffe, dass wir bis November wissen, wie es weitergeht.“ Auch im Kollegium gebe es große Verunsicherung. Geschlossen werde die Schule ja nicht, es könne höchstens sein, dass die Realschule plus auslaufe, also keine neuen Schüler mehr aufgenommen werden. Vielleicht schon ab dem nächsten Schuljahr. (ba)

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