Kusel Nebenbei bemerkt ...:

Neues Organisationsteam, Eventagentur, neuer Zeltwirt. Keine Frage: Das hätte schiefgehen können bei der 61. Auflage des Winzerfests in Offenbach-Hundheim. Nach den Querelen des Vorjahres – kurz nach der Jubiläumsausgabe war das Festkomitee geschlossen zurückgetreten –, war das vielleicht sogar ein bisschen zu befürchten gewesen. Doch mit den Neuerungen, darunter ein tolles Feuerwerk am Schlusstag, haben die Organisatoren allem Anschein nach den Geschmack der Feierwütigen getroffen. Es sei ein „rundum gelungenes Fest“ gewesen, bilanzierte das Team. Das Zelt sei am Freitag und Samstag so gut gefüllt gewesen, „wie seit zehn Jahren nicht mehr“, und der „in den Vorjahren spürbare Abwärtstrend“ sei damit umgekehrt worden. Das war am Festwochenende wohl erstmal ein Bauchgefühl, aber dieses trügt die Organisatoren einer solchen Veranstaltung eher selten. Und wenn es denn nun so ist, die 61. Auflage des Winzerfests eine ganz erfolgreiche war, dann dürfen sie sich in Offenbach-Hundheim alle darüber freuen – ganz gleich, wer nun warum vor zwölf Monaten hingeschmissen hat und wer diesmal welche Aufgaben übernommen hat. Denn am Ende haben alle das gleiche Ziel: ein schönes und erfolgreiches Winzerfest. Und es bleibt der Eindruck, dass es nicht nur den vielen Besucher aus Nah und Fern gefallen hat, die alljährlich nach Offenbach-Hundheim strömen, sondern auch den Offenbach-Hundheimern selbst. Ein volles Zelt und volle Straßen während der vier Tage zeugen davon. Der Ärger sitzt tief. Das wurde in der Sitzung des Verbandsgemeinderates Altenglan am Mittwoch mehr als deutlich. Dass Landrat und Kreisverwaltung den Wahltermin für den Bürgermeister und den Rat der künftigen Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan einfach auf den 11. Juni – und damit zusammen mit der Landratswahl – festgesetzt haben, das stieß so manchem bitter auf. Schließlich hatten die künftigen Partner einen Termin gemeinsam mit der Bundestagswahl im kommenden Herbst favorisiert. Da fielen deutliche Worte. Von Gutsherrenart und mangelndem Demokratieverständnis war die Rede. Es wurde über mögliche Gründe gemutmaßt, Gerüchte genannt, man wolle einem SPD-Kandidaten bessere Chancen verschaffen. Selbst die Sozialdemokraten im Rat taten sich schwer, eine Erklärung oder Entschuldigung für das Vorgehen der Kommunalaufsicht zu finden. Allein, alles Lamentieren nutzte nichts. Die Entscheidung steht, mit der Aufsichtsbehörde ist sie bereits abgestimmt, hat der Landrat verkündet. Im Verbandsgemeinderat Kusel, der zur gleichen Zeit tagte, war der Wahltermin übrigens kein Thema. |Torben Müller und Barbara Scheifele

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