Kusel Hochfliegende Pläne in Hermeskeil geplatzt

Im Hunsrück-Städtchen Hermeskeil – mit rund 5700 Einwohnern nicht viel größer als Kusel – hat der Bund ebenfalls eine Bundeswehr-Kaserne aufgegeben. Einige Jahre früher als in Kusel hat die im Jahre 1962 errichtete Hochwald-Kaserne bereits zum Jahreswechsel 2006/2007 ihre Pforten geschlossen. Während in Kusel die Konversionspläne noch in den Kinderschuhen stecken, lässt in Hermeskeil die Folgenutzung bislang sehr zu wünschen übrig. Dabei schien man auf gutem Wege: Das „Dorf Hochwald“ hatte auf Plänen schon Gestalt angenommen. 25 Millionen Euro sollten in einen großen Freizeitpark fließen, dessen Hotels eine Kapazität von 1000 Betten aufweisen sollten. Die dafür gegründete Investor-Gesellschaft Dorf Hochwald Immobilien KG hatte das Kasernen-Areal praktisch schon von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) erworben, den Vertrag im Mai 2010 besiegelt. Nur: Geld floss keins. Die Bima wartete vergeblich auf 1,6 Millionen Euro. Dann sprang unverhofft eine andere private Gesellschaft in die Bresche: Der Bund löste den Vertrag auf, die Gesellschaft Viresca GmbH übernahm im März 2011 die Kaserne. Allerdings ist dort seither in Sachen Vermarktung nichts Weltbewegendes mehr passiert. Die Viresca bietet Flächen innerhalb der Liegenschaft noch immer an. Die Projektgesellschaft war als Eigentümerin auch in die vorbereitenden Gespräche zur Nutzung der Kaserne als Flüchtlings-Unterkunft mit einbezogen. Ein weiterer Unterschied zur Situation in Kusel: Die Ende 2006 geschlossene Hochwald-Kaserne war in den Jahren 1993 bis 1996 – also gut zehn Jahre, bevor die letzten Soldaten auszogen – noch einmal grundlegend saniert worden. Damit ist auch der Zustand der Kasernengebäude weitaus besser als in Kusel. In Hermeskeil hat übrigens ein eigens gegründeter Zweckverband Konversion die Planungshoheit über das einstige Militär-Gelände, das gut 38 Hektar aufweist. In Kusel liegt die Planungshoheit für das gut 30 Hektar große Gelände nach wie vor bei der Stadt. (cha)

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