Kreis Kaiserslautern „Will morgens nicht zugetextet werden“

Der eine braucht ihn, der andere nicht. Viele Menschen aber verfluchen morgens den Wecker.
Der eine braucht ihn, der andere nicht. Viele Menschen aber verfluchen morgens den Wecker.

Die einen strotzen bereits um sechs Uhr morgens vor Energie, die anderen sind vormittags praktisch nicht ansprechbar. Und genau um die geht es heute. Denn heute ist Tag des Morgenmuffels. Das hat die RHEINPFALZ zum Anlass genommen, sich mit bekannten Persönlichkeiten im Landkreis zu unterhalten und sie nach ihrer morgendlichen Verfassung zu befragen.

Landratskandidat Ralf Leßmeister aus Hütschenhausen ist nach eigenen Angaben überhaupt kein Morgenmuffel: „Ich stehe normalerweise um 5.30 Uhr auf und komme auch ziemlich schnell auf Touren.“ Ohne seinen Wecker würde er allerdings verschlafen, da er einen sehr tiefen Schlaf habe. Die obligatorische Tasse Kaffee dürfe am Morgen aber natürlich nicht fehlen. Ein weiterer Wachmacher sei die morgendliche Dusche, danach sei er direkt ansprechbar. Seine Frau sei sogar eine absolute Frühaufsteherin. Wenn der Wecker rappele, stehe sie sofort senkrecht im Bett. „Ich brauche da schon etwas länger.“ Auch sein Kontrahent um das Landratsamt, Martin Müller, hat keine Probleme morgens in die Gänge zu kommen: „Ich bin ein Morgenmensch. Wenn ich morgens aufstehe, kann ich direkt anfangen zu pfeifen.“ Er vermutet, dass das mit seiner 30-jährigen Feuerwehrarbeit zusammenhängt, für die er zu jeder Tages-und Nachtzeit einsatzbereit habe sein müssen: „Wenn der Wecker rappelt, dann kann ich direkt von null auf hundert durchstarten.“ Seine Frau brauche morgens schon deutlich länger, weshalb sich das Ehepaar Müller nach dem Aufstehen erst mal aus den Füßen geht, wie er sagt: „Dann kommen wir aber gut zurecht.“ Der Landstuhler Jazz-Musiker Franz Wosnitza hingegen bezeichnet sich selbst als Morgenmuffel, allerdings ohne schlechte Laune. Er brauche immer einige Zeit, bis er mit Schwung in den Tag starten könne: „Ich stelle mir den Wecker immer so, dass er häufiger klingelt und ich noch eine Zeit lang liegen bleiben kann.“ Nach dem Aufstehen müsse er sich dann erst einmal ein paar Minuten hinsetzen, um sich zu besinnen und seine Gedanken zu ordnen. Was ihm helfe, wach zu werden, seien jede Menge Wasser und natürlich eine Tasse Kaffee. Am Frühstückstisch hat Wosnitza erst einmal gerne seine Ruhe, um die RHEINPFALZ zu lesen: „Meine Frau und ich sind da ähnlich. Sie will in der Frühe auch noch nicht die Welt verändern, weshalb wir uns da gut ergänzen.“ Wie der Tag der Leiterin der Kreismusikschule, Kristina Schier aus Weilerbach, beginnt, hängt einfach davon ab, wann sie abends ins Bett kommt. Normalerweise habe sie aber keine Probleme, mit Schwung in den Tag zu kommen: „Wenn der Wecker klingelt, springe ich direkt aus dem Bett und zack, los geht’s.“ Sie brauche auch keinen Kaffee oder sonst irgendwelche Wachmacher, sie sei direkt einsatzbereit und könne loslegen. Ein typischer Morgenmensch also. Da sie alleine lebt, könne sie mit ihrer aufgeweckten Art am frühen Morgen auch keinem auf die Nerven fallen, berichtet Schier. Auch Annemarie Becker, Geschäftsführerin des gleichnamigen Müllabfuhrunternehmens in Mehlingen, ist im Grunde nach eigener Aussage kein Morgenmuffel. Auch wenn sie einige Zeit brauche, bis sie arbeitsfähig sei, wie sie bekennt: „Ich stehe gegen halb acht auf und dann sind erst einmal eine Tasse Kaffee und die RHEINPFALZ das A und O.“ Den Wecker stelle sie sich zwar regelmäßig, benötige ihn aber überhaupt nicht, da sie meistens ein, zwei Minuten vorher wach werde. Dann könne sie auch direkt aufstehen: „Da ich alleine lebe, gibt es auch Gott sei Dank am frühen Morgen keine Konflikte.“ Becker bezeichnet sich aber „eher als Nachtmensch, der abends gerne mal eine Stunde später ins Bett geht“. Die erfolgreiche Wettkampfreiterin aus Bruchmühlbach-Miesau, Melanie Bischoff, ist ebenfalls tendenziell eher ein Nachtmensch: „Man kann schon sagen, dass ich ein Morgenmuffel bin“, berichtet sie. „Zwar bin ich nicht unbedingt schlecht gelaunt, aber es ist die einzige Zeit, die ich für mich alleine habe und da auch meine Ruhe haben will.“ Frühaufsteherin sei sie nicht. Wenn sie für ein Turnier um fünf Uhr in der Früh raus muss, fühle sie sich den gesamten Tag über „wie erschossen“: „Das ist einfach nicht meine Zeit!“ Wenn der Wecker klingelt, hat Bischoff aber keine Probleme mit dem Aufstehen. Kaffee benötige sie danach keinen, sie sei ein Kakao-Mensch. Mit ihrem Freund komme es am frühen Morgen auch eher selten zu Differenzen. Das Rezept sei einfach, dass sie morgens nur wenig miteinander sprechen. Als Morgenmensch bezeichnen würde sich hingegen die Otterbacher Malerin Angie Horlemann: „Ich stehe zwar meistens erst so gegen halb acht auf, aber dann bin ich auch gleich recht aktiv.“ Einen Wecker brauche sie nicht. Wenn sie die Nacht nicht durchgezecht habe, werde sie in der Regel von alleine wach. Nur ihre Ruhe möchte Horlemann am frühen morgen dann doch haben: „Also zugetextet werden will ich in der Frühe dann doch nicht – kommt aber höchstens mal vor, wenn ich einen Übernachtungsgast habe.“ Nach dem Aufstehen komme sie am Besten mit ein paar Grundgymnastikübungen und einer Runde reiten in den Tag. Danach widme sie sich ihren Bildern. Sie wisse, dass Künstlern der Ruf des Morgenmuffels und Nachtmenschen nachgesagt werde, aber sie sei da anders: „Ich gehe in der Regel früh ins Bett und bin morgens dann auch direkt voll da.“ Radrennprofi Miriam Welte aus Otterbach kennt keine Morgenmüdigkeit, obwohl sie sich selbst nicht zu den Frühaufstehern zählen würde: „Ich bin morgens eigentlich immer voll da, auch wenn ich mir den Wecker gerne zehn Minuten früher stelle, damit ich das Gefühl habe, länger liegen bleiben zu können.“ Aber ein Morgenmuffel sei sie nicht, da sie in der Frühe immer zum Training müsse, sei sie gezwungen, gut gelaunt zu sein. Sonst sei der Tag verloren. „Obwohl ich nach dem Aufstehen ansprechbar bin und mit meinem Lebensgefährten am Frühstückstisch schon munter plaudere, ist eine Tasse Kaffee morgens Pflicht.“ Probleme habe sie eher dann, wenn sie abends länger aufbleiben müsse, da sie durch den Sport sehr ausgelaugt sei: „Es kommt häufiger vor, dass ich abends gegen halb neun auf der Couch einschlafe.“

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