Kreis Kaiserslautern „Wie Findus zu Pettersson kam“

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Der bundesweite Vorlesetag machte gestern auch in Katzweiler halt. Ortsbürgermeister Otto Hach las Erstklässlern und Vorschulkindern in der Kita „Regenbogen“ vor. Harald Westrich, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg, nahm sich in der Grundschule die Zweit- bis Viertklässler vor.

„Muss jemand auf Toilette?“, erinnerte Kita-Leiterin Sylvia Stricker die Kinder. Ein ganzer Schwarm rannte vorsichtshalber noch mal los. Als sich alle Zuhörer im Alter von fünf bis sieben Jahren dann wieder im Raum versammelt hatten, wurde es sich auf Matratzen und Kissen bequem gemacht. Es konnte losgehen. „Psst!“ Aufmerksam und leise lauschten die Kinder der bekannten Geschichte „Wie Findus zu Pettersson kam“ von Sven Nordqvist. Pettersson, ein älterer Mann, war einsam. „Ich habe mich schon daran gewöhnt, einsam zu sein“, sagt er. Doch dann bekommt er von einer alten Frau einen Karton mit der Aufschrift „Findus grüne Erbsen“ geschenkt. Darin sitzt ein kleiner Kater. Endlich hat Pettersson jemand, mit dem er reden kann: Findus. „Er hört mir zu und läuft nicht gackernd weg wie die Hühner.“ Das brachte auch die Zuhörer zum „gackern“. Eines morgens wacht Pettersson auf und Findus ist weg. Dieser hat sich vor einem „großen, runden, schwarz-weiß gestreiften Untier“ versteckt, das sich später als neugieriger Dachs herausstellt, und hat „Todesangst“. „Was ist ,Todesangst?’“, kam eine Frage aus der Kindermenge. „Das ist, wenn man ganz, ganz viel Angst hat“, erklärt Stricker. Pettersson sucht nach Findus. Im Schuppen angekommen ruft er: „Findus, bist du hier?“ − „Jaaa!“, raunt es aus einem Karton. Das „Happy End“ ist perfekt. „Und wenn sie nicht gestorben sind...“ - „Dann leben sie noch heute“, erklang es im Kinderstimmenchor. Kaum fertig, hieß es für die Grundschüler: zurück in den Unterricht. Mit den beiden Lehrerinnen Tammy Serr und Christine Kraatz machten sie sich auf den kurzen, verregneten Weg. Auch viele Vorschulkinder des Kindergartens waren auf und davon. Einige blieben dennoch, um ein bischen in den Büchern zu schmökern. Die Geschichte und der Vorlesetag kamen nicht nur bei den jungen Zuhörern gut an: „Das war sehr schön“, fand Mara, sechs Jahre alt. Auch Jana hat es gefallen: „Meine Oma liest mir auch oft vor“, erzählt die Sechsjährige. „Mir hat es viel Spaß gemacht“, meint Ortsbürgermeister Hach. Er sei ja geübt im Vorlesen, durch seine Enkel. Der Vorlesetag sollte das Ende der „Bücherwoche“ in der Kita Regenbogen einläuten, während der viele verschiedene Bücher den Kindern jederzeit zur Verfügung standen. „Wir hätten nicht gedacht, dass sie das von sich aus so gut annehmen“, sagt Stricker. Oft hätten sie sich zusammen mit ihren Eltern mit den Büchern beschäftigt. „Ich glaube, wir lassen die Bücher noch etwas länger stehen“, freut sich Stricker. In der Grundschule Katzweiler gab es derweil Lesestoff zum Nachdenken: „Karlinchen“, vorgetragen von Harald Westrich. Das Mädchen Karlinchen sucht ein neues Zuhause, doch keiner außer dem Narr will sie bei sich haben. Er nimmt sie auf und versorgt sie. (ahg)

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