Kreis Kaiserslautern Viel Platz zum Entdecken und Toben

Ein kleines Indianerzelt als Rückzugsbereich, ein rustikales Blockhaus und drum herum jede Menge Freiraum, um Natur, Umwelt und Wald zu entdecken: An der früheren Pfadfinderhütte auf dem Freizeitgelände „Glanhübel“ bei Elschbach wartet ein Areal voller Abenteuer auf die Kinder der Tagesstätte Miesau.

Am Hang üben sich einige Pimpfe aus dem „Haus für Kinder“ als Bergsteiger. Dass die Hose dabei schmutzig wird, macht weder ihnen noch den Erzieherinnen etwas aus. Andere Sprösslinge suchen Steine und füllen Sand in alte Töpfe, um daraus eine „Suppe“ zu kochen. Wieder andere stellen gerade die Klanghölzer her, die schon bald zu hören sein werden. Mittwochs ist Waldtag im „Haus für Kinder“. Wenn möglich, geht es sogar mehr als einmal wöchentlich hinaus in die Natur. Die Ausflüge ins Freie gehören schon seit Jahren zum pädagogischen Konzept der kommunalen Kindertagesstätte. Doch seit 2013 ist meist die ehemalige Pfadfinderhütte das Ziel. In etwa 20 Minuten ist der Fußweg dorthin mit dem Nachwuchs gepackt, wobei die Kleinsten im Bollerwagen Platz nehmen. Auf dem Gelände erwartet sie ein erlebnis- und lehrreicher Tag. „Ganz toll. Das klappt wunderbar“, lobt Erzieherin Monika Miesel die siebenjährige Jacqueline. Das Mädchen arbeitet sich mit einem Fuchsschwanz durch einen armdicken Ast. Hinter ihr wartet der acht Jahre alte Sebastian darauf, dass die Säge frei wird. Beide gehören zu den Grundschulkindern, die im Rahmen der Ferienbetreuung an diesem Donnerstagmorgen dabei waren. Auch Ben aus der Kita stellt sich in der Schlange an und würde gerne die Säge in die Hand nehmen. Doch Jacqueline hat Ausdauer und lässt unbeirrt die Sägespäne rieseln. Wenige Meter weiter werden kleine Holzstücke zum Schutz der Bäume mit der Laubsäge zurechtgestutzt. Sie sollen als Unterlage zum Schutz der Rinde dienen, wenn die Klanghölzer angebracht werden. Wenige Schritte weiter hat Barbara Keller ein Auge auf den hungrigen Nachwuchs. „Kannst du mir auch eins drauf machen?“, fragt ein Knirps die Hauswirtschafterin. Klar, kann sie. Sie hat ja schon alles vorbereitet. Die Fleischwurst ist in Stücke geschnitten und die Stöcke sind nicht nur eigenhändig eingesammelt, sondern auch zugespitzt. Der Junge stellt sich zu den anderen Kindern rund um die Feuerschale. Es wird gegrillt. Die Leiterin der Einrichtung, Lilli Anna Rizzi, legt besonderen Wert darauf, den Kindern Naturerlebnisse zu ermöglichen. Der Wald bedeutet für sie Lebens- und Lernraum. „Wenn Kinder etwas erlebt haben, haben sie etwas gelernt“, hält sie fest. Für sie ist es ein Glücksfall, dass der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder im Sommer 2012 den Leihvertrag für die Hütte mit der Ortsgemeinde aufgelöst hat. Im Mai 2013 wurde das Blockhaus für die Nutzung durch die Kindergartenkinder und als Jugendtreff zur Verfügung gestellt. Die Sanierung der Hütte haben die Jugendlichen unter der Leitung von Wolfgang Hetzer übernommen. Die Hütte hat einen Aufenthaltsraum mit Tischen und Stühlen, eine kleine Küche – eine neue ist als Spende organisiert –, zwei Toiletten, eine Dusche und – als Krönung: ein Matratzenlager unter dem Dach. „Ich finde es traumhaft“, freut sich Rizzi über all die Möglichkeiten, die sich damit auftun. Bereits im Dezember feierten die Kinder den Nikolaustag mit Futtergeschenken für Vögel und Wild und heimeligem Feuer in dem kleinen Ofen. Nur an Schattenplätzen mangelt es an heißen Sommertagen. Doch eine Ausweichmöglichkeit ist nur einen Steinwurf entfernt: Das Areal, auf dem das Elschbacher Wikingerfest begangen wird, befindet sich unter einem Blätterdach und darf ebenfalls genutzt werden. (lmo)

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