Kreis Kaiserslautern Trägerschaft bleibt wohl bei Kirche

In der Auseinandersetzung um die Kita Schopp zwischen der Ortsgemeinde und der evangelischen Kirche bahnt sich ein Annäherung an. Nachdem die örtliche Kirchengemeinde die Betriebsträgerschaft an die Gesamtkirchengemeinde Kaiserslautern übergeben hat, zeichnet sich sogar ab, dass die Kommune die Kündigung zurücknimmt.

In Schopp teilen sich Kommune und Kirche die Trägerschaft für die evangelische Kindertagesstätte: Für das Gebäude ist bisher die Kommune, für den Betrieb die Kirchengemeinde zuständig. Nach etlichen Unstimmigkeiten in den vergangenen Jahren kündigte die Ortsgemeinde den Vertrag über die Betriebsträgerschaft jedoch. 2020 soll jene an die Ortsgemeinde übergehen. (Wir berichteten mehrfach.) Die örtliche Kirchengemeinde hat Ende vergangenen Jahres die Trägerschaft auf die Gesamtkirchengemeinde Kaiserslautern übertragen, die bereits 19 Kitas in ihrer Trägerschaft hat. „Seitdem läuft alles sehr viel besser“, bestätigt Ortsbürgermeister Bernd Mayer (FWG). Man merke, dass die Gesamtkirchengemeinde Erfahrung in der Führung von Kitas habe. Da der Vertrag über die Trägerschaft mit der örtlichen Kirchengemeinde abgeschlossen war, ließ Mayer auf anwaltliches Anraten den Gemeinderat in der jüngsten Sitzung dem Übergang dieser Trägerschaft auf die Gesamtkirchengemeinde zustimmen. „Schließlich haben wir ja jetzt einen anderen Vertragspartner, deswegen wollte ich das Okay des Rates“, begründet Mayer den Schritt. In der Sitzung wurde auch die Verlängerung der Kitazeiten um eine Viertelstunde bis nun 16.30 Uhr beschlossen, betont Mayer den Schritt, den Eltern entgegenzukommen. Da die Gesamtkirchengemeinde einen guten Eindruck auf die kommunalen Vertreter mache und „sich die Ortsgemeinde nicht um die Trägerschaft reißt“, wie Mayer deutlich macht, geht er derzeit davon aus, dass die Trägerschaft doch nicht auf die Kommune übergehen wird. Dazu müsste sie die Kündigung gegenüber dem neuen Vertragspartner rückgängig machen, erläutert er. Derzeit stehe aber erst einmal an, einen neuen Vertrag mit der Gesamtkirchengemeinde auszuhandeln. „Beim Personal zum Beispiel wollen wir uns gar nicht mehr einmischen, da hat die Kirche mehr Erfahrung“, gesteht Mayer zu. Ein Punkt, der jedoch neu verhandelt werden müsste, seien die Kosten: „Im vergangenen Jahr hatten wir beispielsweise 10.000 Euro Stromkosten. Damit versorgt die Gesamtkirchengemeinde drei Kitas.“ In der jüngsten Ratssitzung hatte das Gremium auch über die Verwaltung des Gemeindewaldes, der laut Mayer eine Forstfläche von 700 Hektar hat, gesprochen. „Die Holzvermarktung läuft bereits über den Zweckverband Holzland mit Sitz in Waldfischbach-Burgalben“, erläutert Mayer den Unterschied zu vielen Gemeinden im Kreis, die sich dem Zweckverband in Maikammer angeschlossen haben. Ein zu bildender Arbeitskreis soll nun über die künftige Beförsterung beraten. „Noch macht dies das Forstamt Kaiserslautern; diese Aufgabe würde dann auch auf den Zweckverband Holzland übergehen“, erklärt Mayer. „Die Beförsterung schlägt mit geplanten 34.000 Euro zu Buche“, informiert Forstamtsleiterin Ute Fenkner-Gies. Die im jüngsten Ratsbericht erwähnten 84.000 Euro „beinhalten auch rund 40.000 Euro für die Versorgungsleistungen für den kommunalen Amtsvorgänger; weitere knapp 10.000 Euro sind Abgaben, Steuern, Versicherungsbeiträge – alles Ausgaben, die unabhängig von der Beförsterung anfallen“, betont sie mit Blick auf den geplanten Wechsel.

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