Kreis Kaiserslautern Themen Busangebot und Wohnen im Alter

Guter Auftakt für die Dorfmoderation in Hütschenhausen, die die Beteiligung vieler braucht: Rund 200 Bürger waren am Freitagabend ins Bürgerhaus gekommen. Ortsbürgermeister Ralf Leßmeister (CDU) formulierte das Ziel: Hütschenhausen will Schwerpunktgemeinde in der Dorferneuerung werden, um Zuschüsse ausschöpfen zu können.

Das Büro „Stadtgespräch“ Kaiserslautern begleitet die Dorfmoderation. In diesem Prozess soll ein Leitbild entwickelt und ein Ortsentwicklungskonzept mit einer Maßnahmenliste aufgestellt werden, sagte Stadtplanerin Julia Kaiser. So könne die nachhaltige Entwicklung der Gemeinde gesteuert werden. Besonders wichtig sei, dass sich in die Moderation alle Bevölkerungsgruppen einbringen, wobei der Schwerpunkt bei Kindern, Jugendlichen und Senioren liege. Ansatzpunkte für die Dorferneuerung seien die Gestaltung von Plätzen und Freibereichen, die Verbesserung der Aufenthaltsqualität, Innenentwicklung, Leerstandsmanagement und Sanierung. Ein Angebot für alle Bevölkerungsgruppen müsse geschaffen, die Infrastruktur erhalten und ausgebaut werden. Wichtig sei auch die Stärkung des Zusammenhaltes und des sozialen Miteinanders. Ein Meinungsbild über Hütschenhausen hatte sich das Büro per Fragebogen geholt, die im Sommer verteilt wurden. Die Resonanz sei gut gewesen, das Interesse aber noch ausbaufähig, so Kaiser. 211 Bogen (12 Prozent) kamen von den 1800 Haushalten zurück. Das Fazit der Befragung: Im Großen und Ganzen seien die Bürger mit ihrer Gemeinde zufrieden, doch es gab auch viel Kritik. So wünschen sich die Hütschenhausener eine Verbesserung im öffentlichen Personennahverkehr, mehr Geschwindigkeits- und Parkplatzkontrollen. Der Ort sollte mehr begrünt werden, mehr Sitzgelegenheiten bieten, Spielplätze und öffentliche Flächen sollten nachhaltig gepflegt werden. Angeregt wurden altersgerechte Wohnformen, Betreuungsangebote, ein Bürgerbus, Lebensmittelbringdienste und Informationsangebote für „Leben und Wohnen im Alter“. Die Jugend mache sich für Treffpunkte, Jugendraum, Spielplatzsanierung und Picknickplätze stark. Für Jugendliche sollten auch abends Angebote geschaffen werden. Ein wöchentliches Seniorencafé wurde angeregt. Vermisst wurden ein Eiscafé oder ein Biergarten, sowie Gastronomieangebote für Radfahrer. Themen wie Integration ausländischer Bürger, ein besseres Vereinssportangebot, ein Trimm-dich-Pfad wurden in den Antwortbogen angesprochen. Die Bürger sprachen sich für mehr Engagement und bessere Zusammenarbeit der Ortsteile aus. In der Diskussion wurden zwei der Themen aus den Fragebogen angesprochen: Das nach Meinung der Bürger schlechte Angebot im öffentlichen Personennahverkehr und das Verhalten untereinander. Viel Beifall bekam die Äußerung einer Besucherin, dass die Leute wieder mehr zusammengehen, zusammenrücken und zusammenleben müssten, dort müsse angesetzt werden. Zusammenwirken können die Bürger jetzt in vier Arbeitsgruppen, die zu Themenschwerpunkten gebildet werden: „Bauen, Wohnen und Gestaltung“, „Verkehr, Mobilität, Erreichbarkeit und Parken“, Versorgung, Infrastruktur und soziales Miteinander“ sowie „Kultur, Freizeit und Tourismus“. Auch für Kinder und Jugendliche soll ein Workshop stattfinden. Musikalisch wurde die Veranstaltung von Melanie Kreutz und Franziska Mägel (Querflöten) von der Kreismusikschule umrahmt. (wiu)

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