Kreis Kaiserslautern Rettungswache kommt nach Schwedelbach

Im Norden der Verbandsgemeinde Weilerbach wird eine neue Rettungswache gebaut. Der Kreistag hat das Vorhaben zustimmend zur Kenntnis genommen. Um die gesetzlich geforderten Hilfsfristen von 15 Minuten für den Bereich bis zum Landkreis Kusel hin einhalten zu können, ist die weitere Wache erforderlich.

Der Kreis hat die Fachaufsicht über den Rettungsdienst. Rheinland-Pfalz ist unterteilt in acht Rettungsdienstbereiche, in jedem gibt es eine Leitstelle. Für Stadt und Kreis Kaiserslautern ist dies die Leitstelle der Berufsfeuerwehr in Kaiserslautern. In der Region gibt es 15, bald 16 Rettungswachen, deren Einsatzradius sich von Kaiserslautern bis in den Kreis Kusel und den Donnersbergkreis erstreckt, denn es sind 15 Minuten, die den Rettern per Landesgesetz vorgegeben sind, um den Einsatzort zu erreichen. Probeweise war ein Rettungsfahrzeug in der Feuerwache Albersbach, Ortsteil von Reichenbach-Steegen, stationiert (wir berichteten). Inzwischen hat sich Schwedelbach als künftiger Standort für die neue Wache herauskristallisiert. Die Fraktion der Grünen hat dies im Kreistag kritisiert. Laut Eike Heinicke, Kreistagsmitglied der Grünen und Hausarzt in Reichenbach-Steegen, ist seine Heimatgemeinde besser geeignet, da sich die medizinische Versorgung um Altenglan, Wolfstein, Jettenbach und Reichenbach-Steegen durch das altersbedingte Ausscheiden einiger Hausärzte erheblich verschlechtern werde. Im Probebetrieb sei der überwiegende Teil der Einsätze in das angrenzende Kreisgebiet Kusel, Richtung Altenglan Glan-Münchweiler, Rothselberg bis nach Wolfstein gelaufen. Dass nun der Neubau in Schwedelbach geplant sei, bedeute eine Rückverlagerung bis zu drei Minuten in den von Kaiserslautern und Landstuhl gut abgedeckten Bereich, sagte Heinicke. Es entstünden einige schlecht versorgte Flecken in dieser medizinisch und verkehrsmäßig ohnehin schlecht versorgten Region. Landrat Paul Junker (CDU) widersprach, dass ein Neubau in Schwedelbach eine Verschlechterung bedeute. Die gesetzlich geforderte Frist für die Hilfeleistung werde eingehalten. Auch Erste Kreisbeigeordnete Gudrun Heß-Schmidt (CDU) bezeichnete Schwedelbach als idealen Standort für die neue Wache. Die Entscheidung sei aus fachlicher Sicht gefallen, daran beteiligt gewesen seien unter anderen der ärztliche Leiter Rettungsdienst, die Kassenärztliche Vereinigung, die Betreiber der Wache. Das infrage kommende Grundstück am Ortsrand liege an der Umgehungsstraße, die nach Reichenbach- Steegen führt. Hier wären sowohl die Rettungswache als auch die Unterbringung der Schnelleinsatzgruppe (SEG) des Kreises möglich. Abschließende Gespräche mit Orts- und Verbandsgemeinde stehen laut Heß-Schmidt noch aus. Dass mit der neuen Wache auch die SEG eine Unterkunft findet, begrüßten die Grünen. Allerdings dürfe das nicht das bestimmende Argument sein. (dre)

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