Kreis Kaiserslautern Ponys mit Fußballtalent und stolze Minis

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Zirkustreiben, Spanische Tritte, reitende Elfen und Fußballspielende Pferde – das Hoffest auf dem Pferdeerlebnishof Moorbachtal in Miesau bot am Samstag ein enormes Spektrum. Zeitdruck oder perfektioniertes Leistungsstreben gab es nicht.

Das kleine, wirklich kleine Pony trippelt neben dem langbeinigen Mädchen her, lässt es nicht aus den Augen – und schwupp, tanzen die zwei. Nicht wie auf dem Parkett, sondern so, wie es sechs Beine im Sand tun. Sie drehen und winden sich. Mal führt das Mädchen, mal das Pony. Sieht jedenfalls so aus. Eine schöne Möglichkeit, mit dem Liebling aus Kindertagen auch dann noch eine Einheit bilden zu können, wenn Reiter oder Reiterin längst zu groß für das Pony geworden sind. Es geht Schlag auf Schlag. Das Programm in der Mühlstraße in Miesau ist im 15-Minuten-Rhythmus getaktet. Gerade waren noch Pippi Langstrumpf und ihr Äffchen auf dem großen roten Sandplatz unterwegs, da lassen sich die vielen Zuschauer bereits von Spanischen Impressionen einnehmen. Edle Spanier bedarf es dafür nicht. Ein ziemlich stämmiges Pferd zeigt mit seinen kräftigen Beinen elegant den spanischen Tritt. „Hier auf dem Hof geht es nicht um die Turnierreiterei, hier geht es um die Freude am Pferd, am sozialen Miteinander zwischen Tier und Mensch und zwischen Groß und Klein“, formuliert Veranstalterin Svenja Burkei, was sich hinter ihrem Pferdeerlebnishof verbirgt. Reiten lernen gehört natürlich dazu. Nur mir Turnieren hat hier keiner was am Hut. Sagt sie. 18 Lehrpferde haben Burkei und ihr Partner Michael Druck auf der gepachteten Reitanlage stehen. 60 Pferde werden insgesamt von ihnen betreut. Viele davon sind bei dem Hoffest im Einsatz. Auch von den rund 100 Reitschülern nimmt der größte Teil am Programm teil. „Wenn die Feier nur einen Tag dauert, dann muss ich sortieren, wer darf mitmachen und wer nicht“, kommt die Erklärung von Burkei, warum sich das Hoffest gleich über zwei Tage erstreckt. Wer mitmachen will, der soll es auch können. Herausgekommen ist ein Programm mit 27 Showpunkten. Alle Achtung! Ein bisschen blass sind einige Mitwirkende so kurz vorm „Auftritt“ dann aber schon. Andere rennen geschäftig mit Stiefel und Reitkappe umher, als seien sie auf der Flucht. Nur die Ponys schieben in ihrer „Ponyvilla“, so steht es am Stalltrakt, eine ruhige Kugel. Wissen, ohne sie geht heute gar nichts. Brav lassen sie sich mit allerlei Behängen dekorieren, werden zum Zebra, Rockstar oder mutieren gar zum Kaiser. Nicht mit Krone, sondern mit Talent zum Fußballspielen, zum Beckenbauer eben. Fußballspielende Pferde sieht man nicht alle Tage. Was sich da auf dem Sandviereck abspielt, hat echt Unterhaltungswert und scheint den Ponys richtig Spaß zu machen. Erstaunlich, auch bei den Pferden gibt es jene, die das Spiel mit dem Ball beherrschen und andere, naja ... Vor einem Jahr ist die 32-jährige Svenja Burkei, die sich selbst „die Ponytante“ nennt, mit ihren Ponys und Pferden von Obermohr nach Miesau gezogen. Den Namen „Pferdeerlebnishof Moorbachtal“ behielt sie, auch wenn ihr Hof jetzt am Frohnbach liegt. Seit dem Umzug nach Miesau ist auf der Anlage einiges geschehen. Übernachtungsmöglichkeiten für Reitschüler sind entstanden, im Reiterstübchen wird Theorie vermittelt, in der Halle oder auf dem Außenplatz wird spielerisch das Reiten gelernt. In der Sattelkammer hängen die Ponysättel fein aufgereiht, jeder mit einer farblich anderen Satteldecke. „So sehen unsere ganz kleinen Reitkinder, ohne lesen zu können, was zu welchem Pony gehört“, ist es Burkei wichtig, alle mit einzubinden. Und so sind selbst Zweieinhalbjährige Reitschlümpfe im Programm und nehmen strahlend beim großen Finale eine Schleife entgegen. (thea) Info Mehr Informationen zur Reitschule unter www.pferdeerlebnishof-moorbachtal.de.

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